Neues Deutschland: Strategietreffen der LINKEN
Berlin (ots)
War das Strategietreffen in Potsdam zunächst womöglich als Geste des Aufbegehrens einer bestimmten Ebene der LINKEN gedacht gewesen, als libertärer Akt der Länder gegen den scheinbaren Bundestrend der Partei, der auch gern an Köpfen festgemacht wird, so hat sich gezeigt, dass in der Partei selbst kaum jemand einen Unterschied macht beim Ärgern übereinander - egal, ob Landes- oder Bundesebene. Klar ist es ein Unterschied für einen Landespolitiker, ob der Bundestrend nach oben oder unten zeigt - Wahlkämpfer in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern zeigen derzeit Anzeichen von Nervosität. Doch die Streitlinien verlaufen nicht zwischen den Ebenen der Partei, sondern entlang inhaltlicher Konflikte. Es sind letzthin programmatische Widersprüche, die hier permanent ausgetragen werden. Die LINKE ist weiterhin im Versuchsstadium. Angesichts so unterschiedlicher Erfahrungen, Sozialisation und Kulturen ist am Streit nichts Erstaunliches oder Verwerfliches. Das Treffen hat gezeigt, dass es in repräsentativen Teilen der LINKEN den Willen gibt, diesen vernünftig auszutragen. Hier war aber auch Gelegenheit zum Betrachten der Folgen, wenn der Gegenseite niedere Beweggründe für ihre Position vorgeworfen werden. Noch beteuern alle Beteiligten, Emotionen und gegenseitigen Groll aus der Sorge um die Nöte der Gesellschaft und die Nöte der Partei zu beziehen. Da ist nicht alle Hoffnung verloren.
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