Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: zum Euro-Rettungsfonds

Berlin (ots)

Nun ist es beschlossene Sache: Das Bundeskabinett brachte gestern einstimmig die von den EU-Staaten verabredete Stärkung des Eurorettungsfonds EFSF auf den Weg. Wenn künftig Eurostaaten ihre Schulden nicht mehr selber in den Griff bekommen, wirkt der Rettungsschirm, und noch mehr Geld steht zur Verfügung. Neu ist auch, dass der EFSF vorsorglich Gelder ausschütten kann, damit die Staaten gar nicht erst zu tief in die Miesen rutschen. Das Geld, das dafür nötig ist, Staatsanleihen von Pleitekandidaten zu kaufen, um diese zu stützen, soll der EFSF an den Finanzmärkten aufnehmen können. Das alles geschieht unter der Bedingung, dass die gnädig Geretteten »Reformen« anschieben, um ihre Staatsausgaben zu senken. Wohin das führt, zeigen anhaltende Proteste, Generalstreiks und Ausschreitungen in den Staaten, die schon jetzt in den Genuss der Rettung gekommen sind oder kurz davor standen. Die neuen Regelungen gehen wieder am Kern des Problems vorbei. Statt eine strikte Regulierung der Finanzmärkte in Angriff zu nehmen, werden sie über die Kredite noch direkt am EFSF beteiligt. Statt den Mut zu besitzen, grundsätzlich einen anderen Weg einzuschlagen und dafür zu sorgen, dass sich schwere Krisen wie die vor drei Jahren nicht wiederholen können, stochert Schwarz-Gelb weiter an den Symptomen herum - mit Auswirkungen für die Menschen in ganz Europa: Gewinne werden weiterhin privatisiert, die Schulden sozialisiert.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 30.08.2011 – 18:14

    Neues Deutschland: zur Reichensteuer

    Berlin (ots) - Es war nicht alles schlecht unter Helmut Kohl. Zum Beispiel wagte es der neoliberalen Ideen alles andere als abholde CDU-Kanzler in seinen 16 Jahren Amtszeit kaum, die Axt an den Spitzensteuersatz zu legen: Nur 1989 senkte er ihn moderat von 56 auf 53 Prozent. Erst Rot-Grün schlug kräftig zu: 42 Prozent - mit dem Verweis auf den internationalen Standortwettbewerb und dem Vorsatz, scheues Kapital im Lande ...

  • 30.08.2011 – 17:30

    Neues Deutschland: Grottian kritisiert Finanzkrisen-Management

    Berlin (ots) - Der Politikwissenschaftler Peter Grottian moniert im Umgang der Politiker mit der Finanzmarktkrise die mangelnde Urteilsfähigkeit vieler Politiker und das Übergehen der Parlamente. Viele Bürger hätten den Eindruck, dass Abgeordnete beim Beschluss von sogenannten Rettungspaketen "mit verbundenen Augen abstimmen". Die Tragweite solcher Beschlüsse könnten sie oft nicht beurteilen, sagte der namhafte ...

  • 29.08.2011 – 17:57

    Neues Deutschland: zur Kritik an der deutschen Wohnungspolitik

    Berlin (ots) - Dass Peter Ramsauer sich vor allem als Verkehrsminister versteht und bau-, miet- wie wohnungspolitische Themen fast vollständig ausblendet, wissen Experten in Parteien und Interessenverbänden nicht erst seit gestern. Schon vor einem Jahr hat ihm der Mieterbund Versagen in der Wohnungspolitik vorgeworfen. Dabei gibt es gerade dort genug Baustellen: Mietrecht, Heizkostenpauschale, Wohngeld - als all das ...