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Neues Deutschland: SIPRI-Bericht: Tödliche Währung

Berlin (ots)

Wenn es, wie in dieser Woche bei der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien, um Teherans Nuklearprogramm geht, hat man oft den Eindruck, es gebe keine größere atomare Gefahr als die noch nicht existierende iranische Bombe. Das renommierte Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI hat sich jetzt die vielen längst vorhandenen Kernwaffen vorgenommen - und sieht keine ermutigenden Zeichen für einen Ausweg aus dem Pandämonium des nuklearen Irrsinns. Denn nichts anderes sind die weltweit gezählten 19 000 atomaren Sprengköpfe, von denen 4400 einsatzbereit sind, allen voran in Russland und in den USA. Ein globales Vernichtungspotenzial, das ausreicht, um die ganze Erde zu zerstören und die Menschheit auszulöschen. Doch der Appell von Tomihisa Taue, Bürgermeister der vom atomaren Feuersturm gezeichneten japanischen Stadt Nagasaki, diese »Unmenschlichkeit von Kernwaffen zu bedenken«, scheint ungehört zu verhallen. Dass die Zahl der nuklearen Sprengköpfe im vergangenen Jahr leicht geschrumpft ist, kann nur auf den ersten Blick Hoffnung machen: Verschrottet wird lediglich, was überholt und unbrauchbar ist. Gleichzeitig werden jenseits aller Abrüstungsrhetorik Milliarden verpulvert, um die Arsenale zu modernisieren und eine neue Generation von Atomwaffen zu kreieren. Sie bleiben die »harte Währung für internationalen Status und Macht«, wie es die SIPRI-Experten formulieren.

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