Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: Tod im Mittelmeer

Berlin (ots)

Wieder einmal sind mehr als 50 Menschen bei der Flucht in ein neues, vermeintlich besseres Leben in Europa ums Leben gekommen. Doch anders, als schon so oft berichtet werde musste, ist das Boot, mit dem die Afrikaner auf dem Mittelmeer unterwegs waren, nicht gekentert, seine Insassen sind nicht ertrunken. Sie sind zwei Wochen lang auf offener See getrieben und einer nach dem anderen verdurstet. Diese Tragödie trifft Einzelne, die Toten selbst und ihre Hinterbliebenen. Doch ihr Leid zeigt, welchen Stellenwert das von Flüchtlingen oft gepriesene Europa Menschenleben beimisst. Ihr Tod ist auch direkte Folge der Abschottungspolitik der EU und seiner Mitgliedstaaten. Denn wie kann es sein, dass im stark befahrenen Mittelmeer, in dem heute so gut wie nie zuvor überwachten Seegebiet ein 15 Tage umherschlingerndes Boot weder von den EU-Grenzschützern von Frontex noch von den Küstenwachen entdeckt wird? Die wahrscheinlichste Antwort darauf ist einfach und erschütternd zugleich. Es ist fast auszuschließen, dass das Boot von niemandem gesehen wurde. Vielmehr hat es wohl niemand sehen wollen. Um sich Ärger zu ersparen. Davon gehen schon längst nicht mehr nur Menschenrechtsaktivisten aus. Dass das Unglück erst durch das UN-Flüchtlingshochkommissariat bekannt wurde, macht zusätzlich deutlich, wie wenig Europa an einer Lösung der Flüchtlingsproblematik interessiert ist, die das Sterben im Mittelmeer beendet. Eine Flüchtlingspolitik, die ihren Namen verdient, müsste mit Hinsehen anfangen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 10.07.2012 – 18:22

    Neues Deutschland: Karlsruhe prüft Euro-Verträge

    Berlin (ots) - Wie sähe die Demokratie in der Bundesrepublik ohne das Verfassungsgericht in Karlsruhe aus? Vermutlich gäbe es sie gar nicht mehr. Ohne die obersten Richter, die übereifrige, ignorante oder tatsächlich mit Absicht gegen das Grundgesetz handelnde Politiker zurückpfeifen, wäre von der Verfassung noch weniger übrig, als es ohnehin der Fall ist. Eine Devise bundesdeutscher Politik lautet nämlich leider: ...

  • 10.07.2012 – 18:15

    Neues Deutschland: Karlsruhe berät über Euro-Verträge: Nerven 
behalten

    Berlin (ots) - Wie sähe die Demokratie in der Bundesrepublik ohne das Verfassungsgericht in Karlsruhe aus? Vermutlich gäbe es sie gar nicht mehr. Ohne die obersten Richter, die übereifrige, ignorante oder tatsächlich mit Absicht gegen das Grundgesetz handelnde Politiker zurückpfeifen, wäre von der Verfassung noch weniger übrig, als es ohnehin der Fall ist. Eine ...

  • 09.07.2012 – 18:11

    Neues Deutschland: Politlobbyisten

    Berlin (ots) - Dass die CSU ungeniert für Interessen bestimmter Lobbygruppen eintritt, weiß man spätestens seit die schwarz-gelbe Koalition den Mehrwertsteuersatz für Hotelübernachtungen senkte. Es waren die Christsozialen, die dieses Vorhaben durchdrückten. Nun also das Bundesmeldegesetz. Wieder war es die CSU, die sich hier für eine bestimmte Lobby ins Zeug legte. Denn es sind die Adresshändler, die einzig von dem Gesetz profitieren würden. Dabei scheuten die ...