Neues Deutschland: Schröder-Initiative: Kein Vorteil für gleichgeschlechtliche Paare
Berlin (ots)
Was Kristina Schröder toll findet, befördert weder die Gleichberechtigung der Geschlechter noch Lebensformen, von denen sich der Staat keinen Nutzen verspricht, in übertriebener Weise. Das sollte bedenken, wer die Initiative für eine steuerliche Gleichstellung von schwulen und lesbischen Paaren in eingetragenen Partnerschaften allzu sehr bejubelt, die ohnehin weniger von 13 CDU-Politikern als vom Bundesverfassungsgericht angestoßen wurde. Selbst die Sachverständigen, die die Bundesregierung für ihren ersten Gleichstellungsbericht heranzog, bestätigten: Die gemeinsame Besteuerung von Ehegatten gehört zu den Regelungen im deutschen Steuergesetz, die ein »asymmetrisches Rollenmodell« (meist: Frau an den Herd) begünstigen. Da bei schwulen und lesbischen Paaren wesentlich häufiger das Modell »Doppelverdiener ohne Kinder« anzutreffen ist, dürften nicht allzu viele von ihnen von den steuerlichen Vorteilen profitieren. Und von Gleichberechtigung gegenüber heterosexuellen Ehegatten kann keine Rede sein, solange das Adoptionsrecht für sie tabu bleibt. Das Ehegattensplitting aber sucht dringend neue Freunde und Freundinnen, wurde es doch in der Debatte um das Betreuungsgeld häufig gleich mit kritisiert. Wie auch Kristina Schröder.
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