Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

neues deutschland: Atom-Steckbrief

Berlin (ots)

Gesucht wird: eine Lagerstätte in Deutschland für Atommüll, mindestens 300 Meter unter der Erde, abgeschirmt von der Biosphäre durch ein Gebirge aus Salz, Ton oder Granit. Diesen Steckbrief hat eine Kommission des Bundestags jetzt veröffentlicht, ohne jedoch eine Belohnung auszusetzen. Die Vorstellung: Geologen und Physiker schwärmen nun aus, um auf der weißen Landkarte geeignete Standorte zu markieren. Die Bevölkerung, Verbände und Atomkonzerne dürfen sich dazu äußern, bevor die Politik zum Wohle aller entscheidet. Gegen 2050 kann das Problem zu den Akten gelegt werden. Leider ist dieser Plan eine Luftnummer. Schon die Vorstellung, dass es den Top-Standort gibt, wo die Bevölkerung die Castoren mit offenen Armen empfängt, ist reichlich naiv. Und die sichere »End«lagerung über einen Zeitraum von mehreren Hunderttausend Jahren ist ein Märchen, an das niemand ernsthaft glaubt. Es geht maximal um Zwischenlösungen. Natürlich sind auch diese wichtig - am schlimmsten wäre es, den Kopf ins Salz zu stecken. Es ist schon ein Erfolg, dass sich die Politik mal Gedanken über die Legislaturperiode hinaus macht. Doch man muss im Auge behalten, dass es nur begrenzte Sicherheit geben kann. Tests weltweit, mit welcher Gesteinsart oder Lagerungstechnik auch immer, sind wenig ermutigend. Das Beste wäre es deshalb, bei den verbliebenen AKW sofort den Stecker zu ziehen, um nicht noch mehr Müll zu produzieren, mit dem man nicht weiß wohin. Ein Steckbrief ist eben kein Endlagerentwurf.

Pressekontakt:

neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 04.07.2016 – 17:42

    neues deutschland: Das Europa, das Schäuble meint

    Berlin (ots) - Effizient, schlagkräftig, rigide, schlank - so sieht die Europäische Union nach dem Geschmack von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble aus. Die Macht solle bei einigen Regierungen liegen, wenn es hart auf hart kommt. Für den CDU-Politiker sind es die deutsche und die französische. In der EU-Geschichte gab es solche Situationen immer mal wieder. Wobei Paris meistens eher widerwillig mitmarschierte. Im ...

  • 04.07.2016 – 06:00

    neues deutschland: Lula war nie zum Konflikt mit dem Imperialismus bereit

    Berlin (ots) - Korruptionsverdächtigungen ziehen sich durch das brasilianische Politestablishment. "In der Tat laufen derzeit gegen rund 60 Prozent der Parlamentarier Ermittlungsverfahren, darunter auch gegen etliche PT-Abgeordnete", sagt der brasilianische Gewerkschafter José Carlos Miranda der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" ...

  • 03.07.2016 – 18:02

    neues deutschland: Über Barack Obamas Drohnenkrieg

    Berlin (ots) - Mit welcher Strategie soll man den Islamischen Staat und andere Terrorgruppen bekämpfen? Eine Frage, die sich nach diesem Wochenende mit seinen verheerenden Anschlägen in Bagdad und Dhaka erneut stellt. US-Präsident Barack Obama glaubt an Drohnen als Allheilmittel. Angriffe mit den von Menschenhand geleiteten Killerrobotern sind keine Erfindung seiner Amtszeit. Schon in Bushs unheilvollem »Krieg gegen ...