Bezirksamt Berlin-Mitte prüft Aufhängung von jiddischem Straßenschild
Berlin (ots)
Mit einem Straßenschild auf Jiddisch wollte der Künstler Sebestyén
Fiumei in Berlin-Mitte auf die Vergangenheit der Almstadtstraße
aufmerksam machen, die als "Grenadierstraße" einst die Hauptader des
jüdischen Scheunenviertels bildete. "Berlin ist ja eigentlich voll mit
Erinnerungskultur. Aber dort steht nicht einmal eine Tafel, die den
historischen Kontext der Straße erklärt", sagte Fiumei der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "nd.DerTag" (Dienstagausgabe). Das Bezirksamt Mitte
entfernte das Schild nach wenigen Wochen mit der Begründung, dass
es sich dabei nicht um ein amtliches Verkehrszeichen handele.
Nachdem "nd.DerTag" und der Künstler selbst das Bezirksamt kontaktierten, hat
das Bezirksamt Mitte nun angeboten, das Schild auf offiziellem Weg, über
einen Antrag auf "Sondernutzung", wieder anzubringen. Der Künstler hatte
das Schild ohne Genehmigung installiert, um der offiziellen
Erinnerungskultur, die "in Deutschland eigentlich immer von oben herab"
käme, und vordergründig "das Bild der assimilierten deutschen Juden"
vermittele, etwas entgegenzusetzen.
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