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"nd.derTag": Verkehrsexperte, Sachbuchautor und früherer PDS-Bundestagsabgeordneter Winfried Wolf gestorben

Berlin (ots)

Winfried Wolf, Autor, Aktivist, Journalist und früherer PDS-Bundestagsabgeordneter, ist tot. Er starb am 22. Mai in Berlin im Alter von 74 Jahren infolge einer offenbar bereits länger währenden Erkrankung, wie die in Berlin erscheinende Tageszeitung "nd.DerTag" am Dienstag aus dem persönlichen Umfeld von Wolf erfuhr. Der in Horb am Neckar geborene Wolf war nicht nur in linken Kreisen als Verkehrsexperte hoch angesehen. Zuletzt war er Sprecher des Bündnisses "Bahn für alle" und der Initiative "Bürgerbahn statt Börsenbahn" und unterstützte Klimaschutzorganisationen.

Über seinen Tod informierten am Dienstag unter anderem Weggefährten aus dem Bürgerbahn-Netzwerk und der Redaktion der Zeitschrift "Lunapark21", deren Chefredakteur Wolf war. In der Mitteilung der Gruppe heißt es, Wolf habe bereits in den 1980er Jahren wichtige theoretische Grundlagen für die heutige Debatte um eine grundlegende Verkehrswende und "wichtige Impulse für die Diskussion zur Überwindung der Autogesellschaft" geliefert. In den 1990er Jahren kämpfte Wolf gegen die Privatisierung der Deutschen Bahn, von 1994 bis 2002 auch als verkehrspolitischer Sprecher der PDS-Bundestagsfraktion. Aus der PDS trat er bereits 2004 aus - mit der Begründung, sie sei keine sozialistische Partei mehr und trage in den Landesregierungen von Berlin und Mecklenburg-Vorpommern eine neoliberale Politik mit; zudem lehne die Partei Bundeswehreinsätze im Ausland nicht mehr grundsätzlich ab. Im Umfeld der Nachfolgepartei Die Linke engagierte er sich jedoch bis zuletzt insbesondere auf dem Gebiet der Klima- und Verkehrspolitik.

Während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise war Wolf im Jahr 2008 einer der Gründer der quartalsweisen erscheinende "Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie", "Lunapark21". Ihr Zielpublikum waren und sind vorrangig außerparlamentarische linke Bewegungen. Auch das antimilitaristische Engagement war eine Konstante in Wolfs Arbeit. So gab er die "Zeitschrift gegen den Krieg" heraus, die seit vielen Jahren in unregelmäßigen Abständen als Beilage anderer linker Zeitungen erscheint.

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