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Neues Deutschland: zur Debatte ums Arbeitslosengeld II

Berlin (ots)

Weil die Bundesmittel für das Arbeitslosengeld II
offenbar wieder aus dem Ruder laufen, ist man im Kreis der 
christdemokratischen Diätenbezieher auf eine besonders perfide Idee 
gekommen. Ihr haushaltspolitischer Sprecher Steffen Kampeter will 
Arbeitsminister Müntefering darin bestärken, über eine Kürzung des 
Regelsatzes nachzudenken. Aufschlussreich für die Geisteshaltung des 
Vorstoßes ist die Begründung, man könne damit Kosten sparen. Hier 
offenbaren sich die tatsächlichen Ambitionen, die die meisten 
Hartz-IV-Protagonisten mit dem zweifelhaften Großprojekt verbinden. 
Von der früher beschworenen intensiveren Betreuung 
Langzeitarbeitsloser ist keine Rede mehr. In der Wahrnehmung des 
CDU-Manns spielen die Arbeitslosen lediglich als Kostgänger der 
Gesellschaft und Belastung der öffentlichen Finanzen eine Rolle.
 Kampeter meint offenbar, man könne auch die gesetzlich verbriefte 
Berechnungsgrundlage nach dem »Bedarfsdeckungsprinzip« aus den Angeln
heben. Mit ihr wurde der ab Sommer 2006 bundeseinheitlich gültige 
Betrag von 345 Euro auf der Basis einer Einkommens- und 
Verbraucherstichprobe von 1998 ermittelt. Aufhorchen lässt das 
windelweiche Dementi aus dem Hause Müntefering. Der Minister 
beabsichtige nicht, die Leistungen zu kürzen. Verräterisch ist der 
Nachsatz: Müntefering warte derzeit die Prüfung statistischer Daten 
über die Entwicklung des allgemeinen Durchschnittseinkommens ab. Was 
danach kommt, bleibt offen.

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Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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