Neues Deutschland: zum Jubiläum des Bundesnachrichtendienstes
Berlin (ots)
Sicher, manch einer wird versucht sein, dem BND mit Hochmut und Spott zu begegnen - jetzt, da der Geheimdienst Geburtstag feiert. Klar, das Gelände in Pullach ist von »Maulwurfshügeln« übersäht, manch miese Korruptionspflanze konnte hier prächtig erblühen und Ereignisse wie Moskaus '68er Einmarsch in die CSSR haben den beamteten Tiefschlaf kaum gestört.. Sparen wir uns das. So erfolglos, wie sie gern in Medien dargestellt wird, ist die Truppe nicht. Im Gegenteil. Die deutschen Auslands-spione können mit Kollegen aus aller Welt auf Augenhöhe Erkenntnisse tauschen. Sie sind präsent an Brennpunkten, sie kannten die Schuhgröße von Talibanführern lange bevor die USA Afghanistan als Hort des Bösen ausgemacht hatten. Nicht weniger »daheim« ist der BND in Irak, in Iran, Libanon und Syrien. Das hat damit zu tun, dass der BND zwar seinen 50. Geburtstag feiert, an sich aber viel älter ist. Was von Canaris und dem SD vor 61 Jahren an halbwegs Vertretbarem übrig geblieben ist, bekam unter dem US-protegierten General Gehlen ein demokratisches Mäntelchen umgehängt. Und machte weiter. Nur eben mit dieser verdammten Demokratie im Nacken, die immer mal wieder dazu führt, dass sich »Metierfremde« einmischen. Jetzt auch per Untersuchungsausschuss. Davon Wunder zu erwarten, käme einer Unterschätzung des BND gleich. Mit 50plus ist man aus dem Alter heraus, in dem man vor Laien mehr als höflichen Respekt erkennen lässt.
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