Neues Deutschland: zur Debatte in Deutschland über einen Einsatz deutscher Soldaten in Nahost
Berlin (ots)
Anfangs zurückhaltend, dann gemächlich interessiert, schließlich angetan - die Debatte über deutsche Soldaten in Nahost hat eine Tendenz, und sie wird zweifellos enden, wie SPD-Chef Kurt Beck es ahnte: Es wird »kein Nein« geben. Schlaflose Nächte dürfte der Einsatz ohnehin nicht wegen geschichtlicher Ressentiments mit Blick auf Israel auslösen. Was die Befürworter einer Beteiligung im Blick haben, ist das Gleiche, das Premier Olmert erhofft. Dass deutsche Soldaten einen Beitrag zur Sicherheit Israels leisten. Die Befürworter machen aus ihrer Parteilichkeit in dem Konflikt keinen Hehl, auch wenn dies geradezu Voraussetzung für das Scheitern der UN-Mission ist. Es wird nicht lange dauern, bis der deutsche Einsatz als Teil historischer Wiedergutmachung gehandelt wird. Wenn also die Warnungen berechtigt sind, der UN-Einsatz könnte sich für den Westen als strategische Falle erweisen, weil erzwungene Lösungen seit Jahrzehnten immer tiefer in die Sackgasse führten, gilt dies für Deutschland erst recht. Und ausgerechnet diese Debatte lässt nun auch das Manko der Linken neu aufscheinen, die sich zwar gegen eine deutsche Beteiligung wenden, aber dies ebenfalls rituell mit historischer Verstrickung begründen. Die Frage, ob es sich hier um einen humanitären oder einen Einsatz entlang klarer machtpolitischer Ambitionen - auch gern mit UNO-Mandat - handelt, kann damit noch umgangen werden. Doch wie lange? Die Falle lockt ...
Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD
Telefon: 030/29 78 17 21
Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell