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Neues Deutschland: Koalitionsverhandlungen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern

Berlin (ots)

Nun ist alles gekommen, wie es sollte - nur anders
herum. Während die Linkspartei in Berlin bereits die Hand an der Tür 
in die Opposition hatte, schien die Fortsetzung der Koalition mit der
SPD in Schwerin sicher(er). Umgekehrt nun auch der Eigenschwung, mit 
dem man Anlauf nimmt: In Schwerin lauthals in die Opposition, in 
Berlin kleinlaut in die Regierungsgespräche. Dabei sollte sich gerade
in Berlin nicht wiederholen, was zur Abkehr eines großen Teils der 
Wählerschaft geführt hatte: die Unterordnung unter den größeren 
Partner auf Kosten der eigenen Erkennbarkeit.
 In Schwerin kann das Grund zur Gelassenheit sein. Die 
kommenden Jahre zur eigenen Konsolidierung zu nutzen, kann weder mit 
Blick auf die Anhänger der neuen linken Partei noch auf die Gewinnung
neuer Selbstgewissheiten schaden. Auch hier gilt allerdings: In 
Berlin ist es anders herum. Weshalb man sich über jene ihrer 
führenden Leute nur wundern kann, die bereits aufatmend die 
Gemeinsamkeiten mit der SPD bejubeln.
 Worüber sich die FDP in Schwerin freut, bleibt ihr Geheimnis. 
Sie selbst musste eben erst den Verlust ihres Einflusses im Bundesrat
hinnehmen. Was normalerweise als Ausnahme gilt, gewinnt nun langsam 
Überhand in der deutschen Politik: die Große Koalition. Dass diese 
kein Ausweg ist, zeigt das öffentliche Sägen von Jürgen Rüttgers an 
ihren Pfeilern. Aber er denkt an Gesundheitsreform und Bundesebene. 
Auf Landesebene freut sich die SPD. Eben alles umgekehrt.

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Neues Deutschland
Redaktion SVD

Telefon: 030/29781722

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