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Neues Deutschland: zur Verabschiedung der europäischen Chemikalienrichtlinie REACH

Berlin (ots)

Die Deutschen halten sich ja gern für besonders
vorbildlich in Umweltfragen. Doch das jahrelange Gezerre um die 
europäische Chemikalienrichtlinie REACH und die unrühmliche Rolle, 
die gerade deutsche Europaabgeordnete bei der zunehmenden 
Verwässerung des ursprünglichen Entwurfs spielten, zeigt einmal mehr:
Wirtschaft geht von CDU bis SPD noch immer vor Umwelt.
 Und wenn sich Unionspolitiker nun dafür loben, dass der Kompromiss 
den »Schutz des geistigen Eigentums« verbessert habe, dann steht das 
vor allem für die Fortsetzung der Geheimniskrämerei der 
Chemieindustrie. Ob deren Lobbyisten ihren Brotgebern allerdings 
wirklich einen Gefallen getan haben, steht dahin. Denn nicht 
irgendwelche Umweltfreaks haben der chemischen Industrie zu dem 
vielfach beklagten Image des Giftmischers verholfen. Nein, das war 
die Geheimniskrämerei bei der Zusammensetzung von Produkten, die 
Methode, Gifte erst zu leugnen und dann nur widerwillig zu ersetzen.
 Für die Verbraucher wird REACH hoffentlich dennoch einen Gewinn an 
Sicherheit bringen. Denn mehr Wissen über immerhin ein Drittel der 
seit Jahrzehnten gebräuchlichen Chemikalien dürfte auch manchen 
Rechtsstreit über gesundheitliche Folgen erleichtern. Und für viele 
Altstoffe ist mit der aufwendigen Prüfung der wichtigste 
Konkurrenzvorteil gegenüber neuen, womöglich harmloseren Alternativen
verloren.

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Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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