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Neues Deutschland: zur Debatte um die Gesundheitsreform

Berlin (ots)

Seit Monaten wird die Gesundheitsreform als
Retterin der Gesetzlichen Krankenversicherung besungen. Dabei ist sie
nichts weiter als ein neuer Text auf die bekannte Melodie vom 
Umverteilen schöner Gewinne in die Taschen von ein paar Cleveren, 
deren Abnickkommissare im Bundestag sitzen. Irgendwie erinnert die 
»Reform« an Erna aus dem verstaubten DDR-Schlager. Die sollte auch 
immer kommen.
 Besonders bemerkenswert an der Reformiererei ist die Dreistigkeit, 
mit der die CDU/CSU ihre Klientel - Privatversicherer, 
Medizinunternehmer oder Länderfürsten - vertritt, je nachdem, wer 
gerade was souffliert. Sieht ein Chorknabe aus dem Süden sein Image 
bei den Landtagswahlen bedroht, wird der ungeliebte Gesundheitsfonds 
ins Jahr 2009 verschoben. Wollen die Privatversicherer weiter die 
erste Geige im Gesundheitsorchester spielen, wird so lange gefiedelt,
bis die anderen Instrumente nicht mehr zu hören sind. Wenn dennoch 
ein lauter sozialdemokratischer Solist den Abgesang der ganzen Reform
fordert, wird ihm schon mal via Frühstücksfernsehen empfohlen, die 
Klappe zu halten. Wenn das keine neue Qualität der Auseinandersetzung
ist!
 Die Möglichkeit eines kompletten Abgesangs auf diese Reform ist 
allerdings gering. Die Lobbyisten der Gesundheitsgeldverdiener werden
sich die Chance auf noch bessere Bedingungen für ihre Geschäfte kaum 
entgehen lassen. Erna kommt. Und wenn sie sagt, sie kommt, kommt sie 
prompt.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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