Neues Deutschland: zum Gipfeltreffen Chirac - Merkel
Berlin (ots)
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat keinen Bock darauf, in ein paar Jahren wieder vor demselben Problem zu stehen. Sagte sie gestern, nachdem sie mit dem französischen Präsidenten die Airbus-Krise rum und num gewendet hat. Verständlich. Das Bild, das Politiker angesichts von Plänen und Entscheidungen in den Manageretagen dieser Welt abgeben, ist bisweilen fast mitleiderregend. Man denke an Merkels Parteivize Jürgen Rüttgers im Herbst 2006 vor den Toren des BenQ-Werkes: Von Sauerei hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident damals gesprochen und von Wut. Und es schien nicht, als sei dies alles nur Theater. Eher erinnerte es an Ohnmacht.Und wer wählt die schon?! Ob sich Merkel und Chirac, ihre gemeinsame Aufforderung zu fairer Lastenverteilung zwischen den beteiligten Ländern, die Unisono-Beschwörung eines Gleichgewichtes zwischen sozialen und wirtschaftlichen Folgen gegenüber den Airbus-Bossen diesmal als mächtiger erweisen, wird nächste Woche zu besichtigen sein. Zumindest dürften die beiden mit der Versicherung, das Unternehmen treffe seine Entscheidungen eigenverantwortlich und man stehe nach wie vor hinter Airbus, die Konzernspitze nicht zu einem wirklichen Neustart veranlassen. Vielleicht werden in ausbalancierter Anzahl hier wie da Standorte geschlossen und Tausende Arbeitsplätze gefährdet - und Merkel und Chirac sind noch stolz darauf. Und können also auf die nächste Hiobsbotschaft warten.
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