Neues Deutschland: Auslandseinsätze der Bundeswehr
Berlin (ots)
Ein bisschen Frieden mit einer Option auf ein bisschen Krieg? Während am Wochenende zehntausende Demonstranten, darunter auch Mitglieder von Grünen-Basisgruppen, ein klares Bekenntnis gegen das Auslands-Engagement der Bundeswehr ablegten, hat deren Parteispitze ein weiteres Mal deutlich gemacht, dass sie schon lange die Seiten gewechselt hat. Die Ostermärsche seien zu pauschal gegen das Militär gerichtet, beschwerte sich Grünen-Vorsitzende Claudia Roth. Wo ist die Chefetage der einstigen Friedenspartei angekommen? Trugen in den siebziger Jahren Mitglieder der Ökopartei ihre Jute-statt-Plastikbeutel auf Antikriegsdemos, hat die Partei in den Neunzigern die Tür mit aufgestoßen für Aus〜lands〜einsätze der Bundeswehr. Es war die frisch gewählte rot-grüne Bundesregierung, die 1999 ihre Zustimmung zu Bombardierungen des damaligen Jugoslawien durch NATO-Flugzeuge gab. Bomben auf Belgrad, für die eine Legitimation durch das Völkerrecht fehlte. Es folgten Beteiligungen wie an der Operation »Enduring Freedom«, darunter in Afghanistan. Dank einiger Ex-Friedensbewegter, die aus der Grünen-Ex-Basisbewegung nach oben geklettert sind, ist die Option Krieg Normalität und wird nicht mal mehr schamhaft verschwiegen. Viele Grünen-Mitglieder sehen das kritisch. Vielleicht sollte sich Frau Roth einfach eine neue Partei-Basis wählen.
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