INSIGHT Health zur Entwicklung auf dem deutschen Apothekenmarkt im ersten Halbjahr 2007: Gesamtmarkt stagniert - Belebung im zweiten Quartal
Waldems-Esch (ots)
In den ersten sechs Monaten 2007 stieg der Umsatz auf dem deutschen Apothekenmarkt gegenüber dem Vergleichszeitraum des letzten Jahres gerade einmal mal um 1,1 Prozent auf 11,1 Mrd. zu Herstellerabgabepreisen. Gleichzeitig ging die Menge der abgegebenen Packungen leicht zurück (-1,0 Prozent). Selbst, wenn man die Naturalrabatte herausrechnet, die im ersten Quartal letzten Jahres noch möglich waren und somit die Marktentwicklung im ersten Halbjahr 2006 leicht verzerren, beläuft sich das Umsatzplus in den ersten sechs Monaten diesen Jahres nur auf 2,2 Prozent. Dies ist vor allem auf das erste Quartal zurückzuführen. Hier gingen die Umsätze um 2,1 Prozent zurück. In den Monaten April bis Juni zog der Markt hingegen deutlich an. Das Umsatzplus im zweiten Quartal betrug immerhin 4,5 Prozent. Das geht aus aktuellen Zahlen von INSIGHT Health hervor, die diese sowohl auf Basis der Großhandelseinkäufe der öffentlichen Apotheken, als auch der direkt vom Hersteller in die Apotheke gelieferten Präparate ermittelt.
Betroffen von der mäßigen Marktentwicklung ist vor allem der generikafähige Markt. Stieg der Generikaumsatz in den ersten sechs Monaten letzten Jahres noch um knapp sechs Prozent, so ging er im ersten Halbjahr 2007 um 9,8 Prozent auf 2,6 Mrd. EUR zu Herstellerabgabepreisen zurück. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die gesetzlichen Krankenkassen seit Juli letzten Jahres die Möglichkeit haben, Versicherte bei der Verordnung besonders preisgünstiger Medikamente von der Zuzahlung zu befreien. In der Folge haben die Hersteller bei einer Vielzahl von Präparaten die Preise gesenkt, so dass inzwischen mehr als über 11.000 Medikamente von der Zuzahlung befreit sind. Bei Inkrafttreten dieser Regelung - am 1.07.2006 - waren es gerade einmal 2.100. Anderseits haben die Zuzahlungsbefreiung und weitere gesetzliche Regelungen, wie etwa die regionale Arzneimittelzielvereinbarungen, die Bonus/Malus-Regelung sowie die gesetzlich forcierten Rabattvereinbarungen, den Generika-Absatz gefördert. Während die Menge im Gesamtmarkt um ein Prozent zurückging, stieg sie bei Generika um 1,8 Prozent.
Unverändert setzten die Originalpräparate, die nach dem Ablauf ihres Patentschutzes im generischen Wettbewerb stehen, ihren Sinkflug fort. Ihr Umsatz ging in den ersten sechs Monaten diesen Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum um fast 20 Prozent (-19,9 Prozent) auf 1,3 Mrd. EUR zu Herstellerabgabepreisen zurück. Damit betrug ihr Anteil am Apothekenmarkt zuletzt lediglich noch 11,4 Prozent.
Dagegen konnten die patentgeschützten Präparate ihren Anteil am Gesamtumsatz weiter steigern. Ihr Umsatz legte im ersten Halbjahr diesen Jahres um 13,7 Prozent auf 3,9 Mrd. EUR zu Herstellerabgabepreisen zu. Damit repräsentierten sie mehr als ein Drittel (35,1 Prozent) des gesamten Apothekenmarktes und liegen leicht vor dem generikafähigen Markt (Generika und Altoriginale).
Zweiter Gewinner waren im ersten Halbjahr die nicht mehr patentgeschützten Originalpräparate, die nicht im generischen Wettbewerb stehen. Hier finden sich z.B. Impfstoffe und Testdiagnostika aber auch Humaninsulin, pflanzliche Arzneimittel und Allergene. Dieses Marktsegment konnte seinen Umsatz um 8,1 Prozent auf 3,4 Mrd. EUR zu Herstellerabgabepreisen steigern.
Ein Blick in einzelne Wirkstoffgruppen zeigt, dass die Impfstoffe mit einem Zuwachs von ca. 136 Prozent, die Zuwachshitliste anführen. Darunter befinden sich u. a. Impfstoffe gegen Meningokokken, die vor allem von Zecken übertragene Gehirnhautentzündung (FSME) und zur Verhinderung des Gebärmutterhalskrebses. Überdurchschnittliche Wachstumsraten weisen auch Mittel zur Behandlung der Leukämie (+ 47,9 Prozent), Kombinationspräparate zur Cholesterinsenkung (+ 23,3 Prozent) und Mittel zur Behandlung des ADHS-Syndroms (+ 23,2 Prozent) auf. Dagegen verlieren andere Präparategruppen überdurchschnittlich, wie etwa die ACE-Hemmer (-59,8 Prozent), Calciumantagonisten zur Behandlung von Herz-/Kreislauferkrankungen (-40,2 Prozent) oder die Monopräparate zur Cholesterinsenkung (-32,4 Prozent).
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