Konsumzurückhaltung und sinkende Marktanteile bedrohen klassischen Textileinzelhandel
RölfsPartner Studie zeigt Hintergründe und Lösungsstrategien auf
Düsseldorf (ots)
Der klassische Textilhandel leidet stärker unter drastischer Marktschrumpfung und zunehmender Wettbewerbsintensität als bisher angenommen - das ergab die neue Untersuchung der RölfsPartner Management Consultants. Neben der anhaltenden Konsumzurückhaltung verstärkt die radikale Neuordnung des Marktes die Entwicklung zu Ungunsten des klassischen Textileinzelhandels. Die Bedrohung geht dabei primär von textilfremden Anbietern sowie neuen Textilvertriebsformen aus. Während es diesen gelungen ist, ihre Umsätze in den vergangenen Jahren zu vervielfachen, halbierten sich die des klassischen Textilhandels im gleichen Zeitraum. Die Untersuchung der RölfsPartner Management Consultants deckt die Hintergründe dieser Entwicklung auf und erarbeitet konkrete strategische Ansatzpunkte, wie der klassische Textilhandel sein Überleben sichern kann.
Die Deutschen geben immer weniger Geld für Kleidung aus. Setzte der textile Einzelhandel 1992 noch 64,4 Mrd. Euro um, waren es 2004 nur noch 55,0 Mrd. Euro. Dabei sanken die Umsätze des klassischen Textilhandels im gleichen Zeitraum von 58,6 auf 29,0 Mrd. Euro, während die Konkurrenz ihre Umsätze vervielfachen konnte: Textilfremde Anbieter wie der Lebensmitteleinzelhandel und Möbelhandel von 3,3 auf 11,5 Mrd. Euro, neue Textilvertriebsformen wie Textildiscounter von 1,0 auf 2,5 Mrd. Euro, Shop-in-Shop-Systeme teils bekannter Marken von 1,0 auf 6,5 Mrd. Euro, vertikale Textilketten von 0,5 auf 3,5 Mrd. Euro sowie B2C-E-Commerce von 0 auf 2,0 Mrd. Euro.
"Für den textilen Fachhandel ist es überlebenswichtig, diese Bedrohung realistisch einzuschätzen und möglichst schnell die entsprechenden Gegenmaßnahmen zu ergreifen", so Andreas Maquet, Leiter des Competence Centers Retail bei RölfsPartner und Co-Autor der Studie "Champion oder Exit: Druckausgleich für den deutschen Textilfachhandel". Wer die Erfolgsfaktoren der Konkurrenz erkennt und daraus lernt, hat eine gute Chance, sich im härter werdenden Wettbewerb zu behaupten, ist er überzeugt. Die Erfolgsfaktoren der Wettbewerbsgewinner sind dabei sehr unterschiedlich: Sind es bei textilfremden Anbietern häufig wechselnde Themen oder Angebote (wie bei Tchibo, Aldi oder Lidl), profitieren die Shop-in-Shop- und ähnlichen Systeme von ihren bereits bekannten Markennamen sowie der kompetenten Angebotsdarstellung. Demgegenüber setzen die Textildiscounter auf ein von Eigenmarken dominiertes Geschäft mit minimalen Systemkosten und hohem Lagerumschlag. Die vertikalen Textilketten hingegen bauen ihre Marktanteile durch permanente Kollektionswechsel und eine attraktive Preisgestaltung aus.
Für den textilen Fachhandel leitet Maquet daraus drei mögliche Strategien ab. Eine "textilfremdere Positionierung", die durch geschickte Themen- oder Aktionspräsentation regelmäßige Besuchsanlässe und somit zusätzliche Umsätze generiert. Ebenso vielversprechend ist die Einführung eines speziellen Dauerniedrig-preisprogramms bei Eckpreisartikeln des Textilsortiments, die im Preisfokus des Kunden stehen. Kundenloyalität spielt im Handel eine wesentliche Rolle; diese kann durch den konsequenten Aufbau einer Eigenmarke erheblich gesteigert werden. In diesem Fall wird versucht, durch (Eigen-) Markenloyalität Einkaufsstättenloyalität zu erzeugen. Welche Strategie für welches Unternehmen die richtige ist, hängt von einer intensiven Analyse der angestammten und der neu zu erschließenden Zielgruppen sowie der jeweiligen Rahmenbedingungen ab, betont Maquet.
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