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Mittelbayerische Zeitung: Die Kosten? Geschenkt!
Kommentar zu Markus Söders neuen Plänen für Bayern

Regensburg (ots)

Die CSU rutscht und schlingert einem - nach eigenen Maßstäben - Wahldebakel entgegen. 37,8 Prozent, die andere Parteien in anderen Bundesländern in Freudentaumel versetzen würden, sind für Söder zu wenig. Andere Umfragen sahen die Partei Ende August nur noch bei 36 Prozent. Ein Desaster für die Konservativen in Bayern. Für sie gab es über Jahrzehnte schließlich nur eine relevante Marke: die absolute Mehrheit. Söders Versuch, die AfD-Wähler mit markiger Wortwahl - "Asyltourismus" - wieder einzufangen, ist gründlich in die Hose gegangen. Seehofer in Berlin tut gerade, was er kann, um die bürgerliche Mitte zu verschrecken. Was bleibt da noch, um das Ruder herumzureißen? Genau: Geschenke an die Wähler. Auf Bayerisch: Freibier für alle! Nicht, dass Söders Pläne schlecht wären: Das Ein-Euro-Tagesticket im ÖPNV wäre eine feine Sache - wenn denn die Netze viele Zehntausend weitere Pendler überhaupt noch aufnehmen könnten. Auch der garantierte Pflegeplatz wäre schön. Nur leider klappt das schon bei den Krippenplätzen nicht zuverlässig. Dafür fehlen die Strukturen, das Personal. Ganz davon zu schweigen, wie der warm einlullende Segen noch finanziert werden kann, sollten die Steuern irgendwann nicht mehr lustig sprudeln. Schon warnen Wirtschaftsverbände, dass unser Sozialsystem nur noch durch hohe Steuerzuschüsse überlebt und viel zu wenig für die Zukunft des Landes und kommender Generationen getan wird. Soviel Weitsicht kann Söder sich gerade nicht leisten. Er sorgt für seine eigene politische Zukunft nach dem 14. Oktober vor.

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