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Mittelbayerische Zeitung: CSU-Krise in Regensburg schwelt weiter
Kritik von Söder und Spitzner

Regensburg (ots)

Der Machtkampf in der Regensburger CSU ist
eskaliert: Auf der Kreisdelegiertenversammlung am Samstag wurde Franz
Rieger, der dem Lager des umstrittenen Regensburger Stadtrats Thomas 
Fürst zugerechnet wird, zum neuen Kreischef gewählt. 
CSU-Spitzenpolitiker werteten die jüngsten Vorgänge in der 
Regensburger CSU gestern als große Enttäuschung.
Der Kreisdelegiertenversammlung war ein wochenlanger, parteiinterner 
Streit vorausgegangen. Noch in der Nacht zu Samstag hatten die beiden
Lager um Fürst auf der einen, und dem bisherigen Kreischef und 
Landtagsabgeordneten Peter Welnhofer sowie Regensburgs 
Oberbürgermeister Hans Schaidinger auf der anderen Seite vergeblich 
nach einer Einigung gesucht. Am Samstag setzte sich dann die 
Fürst-Seite durch. Nachdem Welnhofer nicht erneut kandidiert hatte, 
wurde Rieger mit 63 von 122 Stimmen zum neuen Kreischef gewählt. 
Fürst-Kritiker Christian Schlegl unterlag mit 59 Stimmen. Schaidinger
zog nach der Wahl sofort Konsequenzen und lehnte eine Kandidatur für 
weitere Posten im neuen Kreisvorstand ab. Die Regensburger 
Bürgermeister Petra Betz und Gerhard Weber standen für eine aktive 
Mitarbeit in Riegers Team ebenfalls nicht zur Verfügung. Schaidinger 
bekräftigte am Sonntag gegenüber der MZ, es gebe von seiner Seite ein
Gesprächsangebot an Rieger. "Es liegt nun an ihm, nicht nur 
Kreisvorsitzender von 63 Personen, sondern von allen zu sein", 
betonte Schaidinger.
CSU-Generalsekretär Markus Söder zeigte sich gestern sehr enttäuscht 
darüber, dass es zu keiner Einigung gekommen ist. Er hatte zuletzt 
Fürst und dessen Gefolgsleute in dem länger andauernden Streit zum 
Einlenken aufgefordert. Das Bild, das die Regensburger CSU während 
der vergangenen Wochen geboten habe, mache sie bei Wählern nicht 
gerade attraktiv, kritisierte Söder. "Die neue Vorstandschaft des 
Regensburger CSU-Kreisverbandes trägt nun die volle Verantwortung für
die Kommunalwahl 2008. Ich erwarte, dass sie sich hinter 
Oberbürgermeister Hans Schaidinger stellt und eng mit ihm 
zusammenarbeitet", sagte der CSU-Generalsekretär im MZ-Gespräch. Mit 
Blick auf die im Vorfeld der Kreisdelegiertenversammlung immer wieder
geäußerten Vorwürfe, Stadtrat Thomas Fürst bewege sich in einem 
rechtslastigen Umfeld, kündigte Söder an: "Wir werden weiterhin von 
München aus streng überwachen, dass es keine rechtsradikalen 
Entwicklungen gibt."
Hans Spitzner, Oberpfälzer CSU-Bezirksvorsitzender und Mitglied im 
Parteivorstand, erklärte offen, er hätte sich ein anderes Ergebnis 
gewünscht. Spitzner, der als bayerischer Wirtschaftsstaatssekretär 
derzeit Ministerpräsident Edmund Stoiber auf einer Asien-Reise 
begleitet, will nach seiner Rückkehr intensive Gespräche mit beiden 
Lagern in der Regensburger CSU führen. "Der neue Kreisvorsitzende 
Rieger trägt nun eine sehr große Verantwortung", so Spitzner zur MZ. 
Er hoffe, dass die Gruppe um Fürst die gegenwärtige Konstellation 
nicht dazu nutze, "brachial ihre sachlichen und persönlichen 
Interessen durchzusetzen".

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Mittelbayerische Zeitung
Ulrike Strauss
Chefin Mantelredaktion
Telefon: 0941 207 368

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