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Vattenfall hat das Vertrauen verspielt / Greenpeace fordert eine strikte Verschärfung der Atomaufsicht

Brunsbüttel/Berlin (ots)

"Vattenfall: Vertrauen verspielt,
Atomaufsicht verschärfen" steht auf einem acht mal acht Meter großen 
Banner, mit dem das Greenpeaceschiff Beluga II heute vor dem 
Atomkraftwerk Brunsbüttel demonstriert. Zur heutigen Sondersitzung im
Umweltausschuß zum "Vattenfall-Fiasko" fordert Greenpeace damit 
konkrete Maßnahmen zur Verschärfung der Atomaufsicht. Die wichtigsten
Punkte: Eine kurzfristige Offenlegung der Prüfberichte, die 
Beteiligung unabhängiger Gutachter, sowie die Durchführung der 
Sicherheitsüberprüfungen alle zwei und nicht wie bisher alle zehn 
Jahre.
"Es kann nicht angehen, dass jedes Auto alle zwei Jahre zum TÜV 
muss, ein Atomkraftwerk aber nur alle zehn Jahre auf 
sicherheitsrelevante Schwachstellen untersucht wird. Dies gilt vor 
allem für Altanlagen, die bereits länger als 20 Jahre im Betrieb 
sind", so Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. "Allein dadurch, 
dass nach Pannen immer nur Manager abgesetzt werden, wird kein 
Atomkraftwerk sicherer. Vattenfall hat das Vertrauen verspielt. Das 
Problem liegt im System: Atomkraftwerksbetreiber denken an ihren 
Profit, nicht an die Sicherheit."
In der Praxis werden notwendige Sicherheitsreparaturen jahrelang 
verschleppt und Prüfberichte mit tausenden Seiten angefertigt. In 
Zukunft müssen zeitnahe Fristen gesetzt werden. Wenn diese nicht 
eingehalten werden, müssen Sanktionen bis zum Entzug der Lizenz 
möglich sein. "Durch die jetzige Regelung verkommt die 
Sicherheitsüberprüfung zu einem bürokratischen Monster, das die 
Sicherheit durch Verschleppung gefährdet. Das muss dringend geändert 
werden. Atomkraft ist eine viel zu riskante Technologie für solch 
einen laxen Umgang mit Sicherheitsbelangen", so Smital.
Ein weiterer Punkt ist, dass alle Prüf- und Störfallberichte der 
Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich gemacht werden müssen. "Die 
jetzige Praxis verschleiert den wahren Zustand der Atomkraftwerke in 
Deutschland", so Smital. "Müssten Betreiber wie Vattenfall ihre 
Berichte der Öffentlichkeit zugängig machen, könnten sie sich solche 
Pannen und Verschleppungen wie sie gerade jetzt wieder ans Licht 
gekommen sind, nicht so einfach erlauben." So könnten sich auch 
unabhängige, kritische Atomexperten ein Bild vom Sicherheitszustand 
der Atomkraftwerke machen. Kritische Gutachter müssen aber auch 
direkt an den Prüfungen beteiligt werden.
"In der jetzigen Pannenserie sind Mängel aufgetreten, die bereits 
früher zu erheblichen Störfällen geführt haben. Auch das zeigt, dass 
die jetzigen Kontrollen nicht ausreichen", erklärt Smital. "Es ist 
dringender Handlungsbedarf gegeben." Greenpeace fordert, auch bei 
einer Verschärfung der Atomaufsicht für die störanfälligen Altmeiler 
Krümmel, Brunsbüttel und Biblis keinen Leistungsbetrieb mehr 
zuzulassen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Heinz Smital unter 
0171-87 80 803, oder Pressesprecher Patric Salize unter 0171 60 35 
532. Fotos vom Greenpeaceschiff Beluga II vor Brunsbüttel erhalten 
Sie unter 040-30618-377, TV Material erhalten Sie unter 0173 60 88 
620.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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