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Greenpeace protestiert bei der IAA gegen Klimaschweine
Neue Umfrage: Mehrheit der Autokäufer würde für Klimaschutz auf Motorleistung verzichten

Frankfurt/Main (ots)

13. 9. 2007 - Zur offiziellen Eröffnung der
IAA durch Bundeskanzlerin Angela Merkel protestiert Greenpeace heute 
vor dem Eingang der Automesse gegen die klimaschädliche Modellpolitik
der deutschen Hersteller. 20 Aktivisten der Umweltorganisation 
verwandeln mit rosa Farbe, Schnauzen, Ohren und Ringelschwänzen drei 
Fahrzeuge der Marken Audi, BMW und VW mit besonders hohem Verbrauch 
in "Klimaschweine". Bis zu sieben Meter lange und fünf Meter hohe 
aufblasbare Säcke hinter den Autos und mehrere Dutzend schwarze 
Ballons mit der Aufschrift "CO2" symbolisieren den hohen 
Kohlendioxidausstoß der Fahrzeuge.
Eine aktuelle Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace zeigt, dass 
fast sechzig Prozent der Deutschen beim Kauf eines neuen Autos bereit
wären, für den Klimaschutz auf Motorleistung zu verzichten und ein 
Fahrzeug mit höchstens 100 PS zu kaufen. Nur 16 Prozent der Befragten
wollen keine Einschränkung der Motorleistung. Das widerlegt die 
Behauptungen der Autoindustrie, der Markt verlange schwere und 
übermotorisierte Autos.
"Die Autoindustrie setzt weiter auf Leistungssteigerung, statt die
Trendwende zu sparsamen und klimafreundlichen Fahrzeugen einzuleiten.
Die Öko-PR der Autobauer und die reale Modellpolitik klaffen weit 
auseinander", sagt Wolfgang Lohbeck, Auto- und Klimaexperte von 
Greenpeace. "Die Autofirmen zünden ein Feuerwerk von 
Scheinaktivitäten, um die Automesse in eine Grüne Woche zu 
verwandeln. Doch die angebotenen Lösungen sind überwiegend alte Hüte,
die schon seit Jahren in den Schubladen der Ingenieure verstauben und
jetzt in aller Eile hervorgeholt werden."
Der Kraftstoffverbrauch der meistverkauften Modelle wird durch 
Maßnahmen wie Start-Stopp-Automatik, verbesserte Aerodynamik und 
Leichtlaufreifen kaum verringert. Das ist für den  Klimaschutz zu 
wenig. Dafür müssen das Gewicht der Fahrzeuge und die Motorleistung 
drastisch sinken.
Mit dem Konzeptauto SmILE (small, intelligent, light, efficient) 
hat Greenpeace bereits 1996 vorgemacht, wie die Trendwende zu 
sparsamer und intelligenter Technik im Automobilbau aussehen kann. 
Das funktioniert durch einen kleineren, aber durch Hochaufladung und 
Hubraumverkleinerung extrem effizienten Motor, geringeres 
Fahrzeuggewicht und eine optimierte Aerodynamik. Der von Greenpeace 
entsprechend umgebaute Renault Twingo verbraucht nur halb so viel 
Benzin wie das ursprüngliche Serienfahrzeug. Das Konzept nutzt  
vorhandene Technik, verursacht keine Mehrkosten und schmälert weder 
Fahreigenschaften noch Sicherheit.
Während der IAA können Besucher das SmILE-Auto in unmittelbarer 
Nähe der Messe kennen lernen. In der benachbarten Matthäus-Kirche hat
die Gemeinde gemeinsam mit Greenpeace eine ergänzende Ausstellung 
organisiert, die täglich von 9-19 Uhr geöffnet ist.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Wolfgang Lohbeck, Tel. 
0171 - 87 80 823, und Pressesprecher Jan Haase, Tel. 0171 - 8700 675.
Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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