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Gen-Mais kann nicht kontrolliert werden
Keine verlässlichen Analysemethoden für Giftgehalt in Gen-Pflanzen

Berlin (ots)

27.11.2007 - Greenpeace veröffentlicht heute in
Berlin neue Forschungsergebnisse, nach denen es keine verlässliche 
Messmethode für den Giftgehalt im Gen-Mais gibt. Der in Deutschland 
angebaute genmanipulierte Mais Mon810 des Agrarkonzernes Monsanto 
produziert ein Insektizid, mit dem die Pflanze Schädlinge abtötet. Da
es bisher kein standardisiertes Analyseverfahren für den Giftgehalt 
der Gen-Pflanzen gibt, werden verschiedene Methoden verglichen. Die 
Firma EcoStrat GmbH in Zürich hat im Auftrag von Greenpeace 
Gen-Mais-Proben von deutschen Äckern untersucht. Das Ergebnis: Je 
nach Analysemethode schwanken die Messergebnisse für die Menge des 
Insektizides in den selben Pflanzenteilen um bis zu hundert Prozent. 
Angesichts der vorliegenden Ergebnisse fordert Greenpeace einen 
Anbaustopp.
"Wir waren sehr überrascht, als wir die Ergebnisse sahen", sagt 
Matthias Meier von EcoStrat. "Es ist derzeit nicht möglich, 
verlässlich zu überprüfen, wieviel Toxin der Mon810-Mais wirklich 
produziert. Auch zehn Jahre nach der Zulassung der Pflanzen gibt es 
noch immer keine einheitlichen und überprüfbaren Teststandards."
EcoStrat verglich den Gehalt des Insektizides Bacillus 
thuringiensis (Bt) in den Gen-Mais-Proben mit zwei so genannten 
ELISA-Verfahren (enzyme-linked immunosorbent assay). Der Nachweis 
erfolgt mit Hilfe von Antikörpern, die sich an das Bt-Protein im 
Gen-Mais binden. Eines der beiden ELISA-Verfahren wird in ähnlicher 
Form auch von Monsanto verwendet. Mit dem Messprotokoll von Monsanto 
hat EcoStrat in der Regel die geringeren Bt-Werte in den 
Pflanzen-Proben gefunden. Landwirtschaftsminister Horst Seehofer 
(CSU) hatte den Konzern im April 2007 aufgefordert, einen umfassenden
Überwachungsplan zu den Umweltrisiken von Mon810 vorzulegen. Legt 
Monsanto diesen Plan nicht vor, will Seehofer den Anbau im kommenden 
Jahr verbieten. Gegen diese Auflage hat Monsanto inzwischen geklagt.
"Verlässliche Testverfahren sind eine wesentliche Voraussetzung 
für die Risikobewertung und den Anbau von Gen-Pflanzen", sagt 
Gentechnik-Experte Christoph Then von Greenpeace. "Da diese Grundlage
fehlt, muss Horst Seehofer den Anbau des Gen-Maises verbieten."
Gentechnikkonzerne bekommen derzeit ungewohnten Gegenwind. Horst 
Seehofer hat sich erst gestern in Brüssel für einen 
EU-Zulassungsstopp gentechnisch veränderter Agrarprodukte 
ausgesprochen. Auch EU-Umweltkommissar Stavros Dimas hat 
vorgeschlagen, die Zulassung von zwei neuen Gen-Maissorten abzulehnen
- zum ersten Mal gegen die Empfehlung der umstrittenen Europäischen 
Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Vor wenigen Wochen wurde 
bekannt, dass die französische Regierung einen Anbaustopp für den 
Gen-Mais Mon810 im kommenden Jahr durchsetzen will. Auch Österreich, 
Polen, Ungarn und Griechenland haben den Anbau des Gen-Maises bereits
untersagt.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Christoph Then, Tel. 
0171-8780 832 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-870 
6647. Weitere Informationen zu den Gen-Mais- Analysen finden Sie im 
Internet unter www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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