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Klimakonferenz auf Bali: Scheitern verhindert, aber zu wenig Substanz

Hamburg (ots)

Bali, Indonesien, 15. 12. 2007 - Dem Beschluss der
UN-Klimakonferenz von Bali fehlen die wichtigen Minderungs-Ziele für 
den Ausstoß von Treibhausgasen, die die Wissenschaft und die 
Verantwortung für die Menschheit fordern, erklärt Greenpeace heute 
zum Ende der Konferenz. Die USA hätten die Konferenz beinahe 
entgleisen lassen. In einer dramatischen Sitzung mit offener Kritik 
an ihrer Haltung mussten die USA einlenken. Dennoch verhinderte die 
Bush-Regierung im Abschlussdokument den Hinweis auf die drastischen 
Emissionssenkungen, die notwendig sind, um den Klimawandel zu 
stoppen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse des UN-Weltklimarats 
IPCC sind im Hauptdokument zu einer Fußnote degradiert worden.
"Die Bush-Regierung hat skrupellos das Konsens-Prinzip der 
Klimaverhandlungen missbraucht und echte Fortschritte behindert", 
sagte Greenpeace Klima-ExperteTobias Münchmeyer, Klima-Experte von 
Greenpeace. "Der steigende internationale Druck wird die Regierungen 
während der kommenden zwei Jahre zwingen den unvermeidlichen tiefen 
Einschnitten bei den Treibhausgasemissionen zuzustimmen, die die 
Wissenschaft fordert."
Die deutsche Bundesregierung hat mit ihrem Beschluss eines 
40-Prozent-Ziels ein Beispiel gegeben. Sie hat in Bali eine wichtige 
und überzeugende Rolle gespielt. Andere Industriestaaten müssen nun 
mit Reduktionszielen von mindestens 30 Prozent folgen. "Die 
Industriestaaten müssen darauf vertrauen, dass bald eine neue 
US-Regierung im Amt sein wird, die die internationalen Klimapolitik 
unterstützen wird", erklärt Münchmeyer.
Erstmals berücksichtigt die UN auch das drängende Problem des 
CO2-Ausstoßes aus der Entwaldung. Er macht 20 Prozent des weltweiten 
Ausstoßes aus. Greenpace begrüßt die ersten Schritte, mit denen diese
Emissionen verringert und Wälder geschützt werden sollen. Greenpeace 
fordert jedoch, darüber hinaus weitgehendere Maßnahmen gegen die 
fortschreitende Entwaldung.
Als positives Ergebnis bewertet Greenpeace, dass arme Länder Geld 
erhalten sollen, um sich den Folgen des Klimawandels anzupassen und 
den Übergang zu sauberer Technik voranzubringen. Allerdings müssen 
die Industriestaaten diese Mittel noch aufstocken.
Auch in Deutschland bleibt viel zu tun: Umweltminister Sigmar 
Gabriel (SPD) muss auch dafür sorgen, dass der deutsche Klimaausstoß 
nicht nur in Prozentzahlen auf dem Papier, sondern  tatsächlich 
verringert wird. Mit weiteren klimazerstörenden Kohlekraftwerken in 
Neurath, Krefeld, Lubmin, Moorburg und an vielen weiteren Orten wird 
dies jedoch nicht gelingen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Tobias Münchmeyer in 
Bali, Tel. 0062 81 33 794 97 18 oder deutsches Mobil-Tel. 0151-145 
330 73. In Hamburg erreichen Sie den Greenpeace-Klimaexperten Karsten
Smid, Tel. 0171-878 08 21. Internet: http://www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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