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Illegales Holz schädigt deutsche Holzwirtschaft
Greenpeace-Studie belegt Handlungsbedarf gegen Handel mit Raubbauholz

Hamburg (ots)

Illegaler Holzeinschlag vernichtet nicht nur die
Urwälder und die Artenvielfalt, sondern hat auch negative Folgen für 
die deutsche Wirtschaft. Eine heute von Greenpeace veröffentlichte 
Studie zeigt, dass durch Imageeinbußen und Vertrauensverluste beim 
Verbraucher geschätzte Umsatzverluste von bis zu einer Milliarde Euro
jährlich entstehen (Gesamtumsatz 2007: 10,3 Milliarden Euro). 
Illegales Holz drückt zudem die Preise für Holzprodukte und führt zur
Verknappung einzelner Holzarten. Das Holz, das oft aus Raubbau und 
Urwaldzerstörung stammt, kommt zumeist aus Brasilien, Indonesien, 
China, dem Kongo und Russland.
"Einige schwarze Schafe, die von den niedrigen Preisen illegaler 
Ware profitieren, schaden der gesamten deutschen Holzbranche. Umso 
dringender muss jetzt ein europäisches Urwaldschutzgesetz beschlossen
werden, das Besitz und Handel mit illegalem Holz bestraft", sagt 
Corinna Hölzel von Greenpeace. Rund fünf Prozent der deutschen 
Holzimporte stammen aus illegalen Quellen und haben einen geschätzten
Warenwert von 1,6 Milliarden Euro. Weder auf nationaler noch auf 
EU-Ebene gibt es bislang einen verpflichtenden Herkunftsnachweis für 
Holzwaren und Holzfertigprodukte.
Am Freitag  will die EU-Kommission einen Gesetzesentwurf zur 
Bekämpfung des Imports und Handels mit illegalem Holz vorstellen. 
Dieser Entwurf geht jedoch nicht weit genug. So soll der Besitz und 
Handel mit illegalem Holz auch weiterhin straffrei sein. Auch 
Nachhaltigkeitskriterien sollen keine Rolle spielen. Verbraucher 
erfahren beim Holzeinkauf weiterhin nicht, wo das Holz herkommt. Holz
aus illegalen Quellen und Raubbau wird zukünftig auf europäischen 
Märkten zu finden sein.
Gegen ein deutsches "Urwaldschutzgesetz" hatte der Gesamtverband 
des Deutschen Holzhandels" (GD Holz) massiv Lobbyarbeit betrieben, so
dass ein nationaler Gesetzentwurf im Juni 2006 im Bundestag am 
Widerstand von Union und SPD scheiterte. "Wir erwarten jetzt, dass 
die Bundesregierung, aber auch die Holzindustrie und ihre Verbände 
ein wirksames europäisches Gesetz unterstützen und sich für eine 
deutliche Verbesserung des EU-Gesetzesvorschlags einsetzen", so 
Hölzel.
In den Regenwäldern am brasilianischen Amazonas und in Indonesien 
werden bis zu 80 Prozent des Holzes illegal eingeschlagen. Die 
Weltbank schätzt die Einnahmeverluste durch illegalen Holzeinschlag 
weltweit auf 15 Milliarden US-Dollar jährlich. Die Preise für 
Holzprodukte werden durch illegalen Holzhandel um sieben bis 16 
Prozent gedrückt.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Corinna Hölzel, Tel. 
0171-8787 833 oder Timo Kaphengst (Autor der Studie) Tel. 030-8688 
0163. Die Studie im Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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