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Greenpeace in Frankreich offenbar systematisch ausspioniert
Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen französischen Energiekonzern

Hamburg / Paris (ots)

Das französische Greenpeace-Büro ist
anscheinend systematisch von Mitarbeitern des Energiekonzerns 
Électricité de France (EDF) ausspioniert worden. Gegen zwei 
hochrangige EdF-Beamte ermittelt seit gestern die Staatsanwaltschaft 
in Paris. Ihnen wird vorgeworfen, illegal in Greenpeace-Computer 
eingedrungen zu sein, und Daten ausspioniert zu haben. Greenpeace 
verurteilt die Angriffe und fordert die deutsche EdF-Tochter Energie 
Baden-Württemberg (EnBW) auf, sich von dem Vorgehen ihrer 
Muttergesellschaft zu distanzieren.
"Wir sind bestürzt darüber, dass Greenpeace in Frankreich offenbar
systematisch bespitzelt worden ist", sagt Thomas Breuer, Leiter des 
Energiebereichs von Greenpeace Deutschland. "EDF versucht 
anscheinend, über illegale Methoden seine schärfsten Gegner 
auszuschalten. Damit tritt der Konzern nicht nur Greenpeace, sondern 
auch demokratische Grundwerte mit Füßen."
Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, hat EdF bestätigt, dass 
bereits Büroräume des Konzerns von der Staatsanwaltschaft durchsucht 
wurden. Morgen (2. April) soll der ehemalige Kampagnen-Leiter von 
Greenpeace Frankreich, Yannick Jadot, seine Aussage vor Gericht zu 
Protokoll geben.
Seit Jahren arbeitet Greenpeace gegen das Vorhaben von EdF, in 
Flamenville das erste Atomkraftwerk in Frankreich seit 18 Jahren zu 
bauen. Greenpeace kritisiert dabei unter anderem den 
unverantwortlichen Umgang von EdF mit der Risikotechnologie 
Atomkraft: vom Betrieb der störfallgeplagten Atommeiler über die 
radioaktiven Verseuchungen durch die Wiederaufarbeitungsanlage von La
Hague bis hin zum Bau des neuen Atomreaktors in Flamenville.
"Statt sich demokratisch mit den Argumenten ihrer Kritiker wie 
Greenpeace auseinanderzusetzen, zieht EdF offenbar Stasi-Methoden 
vor", so Breuer. "Es ist erschreckend, dass in unserer 
Industriegesellschaft Großkonzerne es offensichtlich zunehmend für 
normal halten, ihre Mitarbeiter und zivilgesellschaftliche 
Organisationen auszuspionieren. Dem muss ein Riegel vorgeschoben 
werden."
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thomas Breuer, Tel. 
0171-8780 820, oder an Pressesprecher Patric Salize Tel. 0171-8780 
828. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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