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Greenpeace-Schiff erreicht Petermann- Gletscher auf Grönland
Klimaforscher und Umweltschützer erforschen die Folgen des Klimawandels

Petermann-Gletscher/Grönland (ots)

1. 7. 2009 - Das
Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" hat das erste Ziel der 
mehrmonatigen Arktis-Expedition erreicht. Zusammen mit 
Klimawissenschaftlern erforschen die Umweltschützer jetzt die 
Auswirkungen des Klimawandels auf den Petermann-Gletscher an der 
Nordwestseite Grönlands. Satellitenaufnahmen zeigen, dass von einem 
der größten und nördlichsten Gletscher der Insel - ein 87 
Quadratkilometer großes Stück abzubrechen droht. Dr. Jason Box (Byrd 
Polar Research Centre, Ohio State University) und Dr. Alun Hubbard 
(Aberystwyth University) wollen den Abbruch mit Hilfe von 
Zeitlupenkameras und GPS-Systemen dokumentieren und den Lauf des 
Gletschers vermessen.
"Hier, wo das Eis in rasantem Tempo schmilzt, hat sich 
Bundeskanzlerin Angela Merkel erst vor wenigen Jahren zur sogenannten
Klimaretterin ausrufen lassen", sagt Iris Menn, Meeres-Expertin von 
Greenpeace. "Die Kanzlerin muss sich daran erinnern und auf dem 
G8-Gipfel kommende Woche ihren Kollegen die Dringlichkeit des 
Klimaschutzes deutlich machen." Seit einigen Jahren beobachten 
Forscher, dass das arktische Eis viel schneller schmilzt, als 
bisherige Klimamodelle errechnet haben. Mit Hilfe der jetzt von der 
Greenpeace-Expedition auf dem Gletscher installierten Kameras kann 
die Bewegung des Eisfeldes und der Abbruch in Zeitlupe festgehalten 
werden. Zusammen mit weiteren ozeanographischen Vermessungen erhoffen
sich die Klimaforscher, ein ganzheitliches Bild der Gletscherschmelze
auf Grönland zu erhalten.
Wissenschaftler vermuten, daß die Eisschmelze in stärkerem Maß 
durch Veränderungen der Faktoren unter Wasser und nicht wie bisher 
angenommen maßgeblich von atmosphärischen Veränderungen verusacht 
werden. Erst kürzlich prognostizierten Experten einen neuen 
Negativrekord der arktischen Eisschmelze. Ein erstes Indiz dafür:  Um
den Petermann-Gletscher zu erreichen musste die "Arctic Sunrise" 
durch die Nares-Straße fahren. Eine Meereenge zwischen der 
kanadischen Ellesmere Insel und Grönland, die unter 'normalen' 
Bedingungen bis Ende August aufgrund von Eisgang schwer zu navigieren
ist. Die Umweltschützer fanden den Seeweg nahezu eisfrei und 
erreichten den Petermann Gletscher früher, als geplant.
Die Veränderungen in der Arktis haben globale Auswirkungen. Ein 
vollständiges Abschmelzen des Grönland Eisschelfes würde zu einem 
Anstieg des Meeresspiegels von etwa sieben Meter führen; ein Anstieg 
um nur einen Meter bereits rund 150 Millionen Menschen direkt 
betreffen. Dazu gehören vor allem Bangladesh oder Pazifische 
Inselstaaten wie Tuvalu. Zeitgleich mit der "Arctic Sunrise" in der 
Arktis ist das Greenpeace Flaggschiff "Esperanza" im Pazifik 
unterwegs. Die Besatzung will dort die Folgen der klimatischen 
Veränderungen für Mensch und Natur dokumentieren.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Iris Menn, Tel. 0171-8880
023, oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 778 . Dort 
erhalten Sie auch Fotos zu Schiffen, Arktis, sowie eine Karte der 
Expeditionsroute.
Internet: www.greenpeace/theme/Meere/arktis_antarktis
Link zum Weblog: http://blog.greenpeace.de
Link zur Webcam: http://www.greenpeace.org/international/photosvideos
/arctic-sunrise-webcam
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