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Adidas, Timberland und Geox stoppen Leder von Rinderfarmen im Amazonas-Gebiet
Greenpeace: Großer Erfolg für den Schutz des Urwalds und des Klimas

Hamburg (ots)

14. 8. 2009 - Timberland, Clarks und Geox bringen
den Schutz des Amazonas-Urwalds voran. Die Schuh-Markenhersteller 
verlangen von ihren Lederlieferanten in Brasilien, ihnen nicht länger
Ware von Rinderfarmen zu liefern, die den Urwald zerstören. Die 
Sportartikelhersteller Nike und Adidas haben bereits zuvor erklärt, 
künftig auf dieses Leder zu verzichten. Damit reagieren die 
Hersteller auf einen Enthüllungsreport, den Greenpeace Anfang Juni 
nach drei Jahren Recherche veröffentlicht hat. Er zeigt, wie 
Rinderhaltung im Amazonas-Gebiet den Wald vernichtet.  Unter dem 
massiven Druck der Schuhfirmen hat gestern der größte Lederhersteller
Brasiliens wirksamen Maßnahmen gegen die Urwaldzerstörung zugestimmt.
"Das ist ein großer Fortschritt für den Schutz des Urwalds und des
Klimas" sagt Tobias Riedl, Waldexperte von Greenpeace. "Unsere 
jahrelange Recherche hat sich gelohnt. Die Markenhersteller erkennen 
ihre Verantwortung und reagieren schnell und richtig. Das ist auch 
ein wichtiges Signal für die Käufer ihrer Produkte."
Die Zerstörung der letzten Urwälder verschärft den Klimawandel 
erheblich. Hierdurch entstehen fast 20 Prozent des weltweiten 
Ausstoßes an Kohlendioxid. Rund 80 Prozent der abgeholzten 
Urwaldfläche im Amazonasgebiet wird als Weideland für die Rinderzucht
verwendet. Das Rindfleisch wird überwiegend in Südamerika verkauft. 
Das Leder geht nach China, Italien und Vietnam, wo Schuhfirmen wie 
Timberland oder Adidas auch für den europäischen Markt fertigen 
lassen.
Rund 75 Prozent des brasilianischen Ausstoßes von Treibhausgasen 
stammen aus der Zerstörung der Wälder. Das Land ist der viertgrößte 
Klimaverschmutzer der Welt. "Es ist extrem wichtig, dass die 
Schuhhersteller handeln. Sie können dafür sorgen, dass die 
Rinderbranche in Brasilien umstellt. Nur wenn die Urwälder bewahrt 
werden, sind auch die Ziele zum Klimaschutz zu erreichen", erklärt 
Riedl.
Der größte Lederhersteller und zweitgrößte Fleischerzeuger in 
Brasilien, die Firma Bertin, wird ab sofort keine Rinder mehr von 
Farmen beziehen, die in weitere Urwaldzerstörung verwickelt sind. Um 
dies zu überprüfen, müssen alle Lieferanten die GPS-Daten ihrer 
Farmen angeben. So lässt sich über Satellit verfolgen, ob neue 
Urwaldflächen vernichtet werden. Zudem wird Bertin ein System 
aufbauen, das den Transport der Rinder von Farmen zu Schlachthäusern 
und Lederfabriken nachweist. Dies soll verhindern, dass die 
Zulieferer die Herstellungswege verschleiern. Der viertgrößte 
Rinderverarbeiter Marfrig hat bereits angekündigt, ähnliche Schritte 
zu unternehmen. Greenpeace verlangt von der Firma JBS-Friboi, dem 
größten Fleischkonzern der Welt, seine Produktionskette ebenfalls 
umzustellen.
Von den Industrieländern fordert Greenpeace, im Rahmen der 
UN-Klimaverhandlungen einen internationalen Urwaldfonds einzurichten.
Tropenwald-Länder wie Brasilien sollen daraus Geld für den Schutz 
ihrer Wälder und des Klimas erhalten. Insgesamt müssen 
Industrieländer 110 Milliarden Euro jährlich für den Kampf gegen den 
Klimawandel bereitstellen. Für Deutschland bedeutet dies einen Anteil
von sieben Milliarden Euro.
Achtung Redaktionen:  Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel. 
040-30618-246 oder 0171-8891 096. Videomaterial über Rinderhaltung, 
Lederherstellung und Verarbeitung erhalten Sie unter Tel. 0175-589 
1718.  Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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