Greenpeace-Steine bilden schützendes Riff vor Sylt
Taucher untersuchen Auswirkung auf Meerestiere
Hamburg (ots)
Die von Greenpeace-Aktivisten vor Sylt versenkten Steine schützen Meeresbewohner erfolgreich vor Fischernetzen. Taucher der unabhängigen Umweltschutzorganisation untersuchen derzeit, welche Auswirkungen die im Sommer 2008 versenkten Steine auf das Leben im Meer haben. Erste Untersuchungen zeigen, dass die Steine mit zahlreichen Meeresorganismen bewachsen sind und das vor der Ferieninsel Sylt vorhandene Steinriff vergrößern. In den kommenden Wochen wollen die Taucher von ihrem Aktionsschiff Beluga 2 aus untersuchen, wie der Meeresboden und seine Bewohner sich ohne Fischerei entwickeln. Die Untersuchungen der Steine sind Teil eines mehrjährigen Forschungsprogramms der Umweltschützer vor Sylt.
"Die von uns versenkten Steine gehören jetzt zum Riff", sagt Thilo Maack, Meeresexperte von Greenpeace. "Die Felsbrocken haben in den vergangenen Jahren die zerstörerische Fischerei mit Grundschleppnetzen verhindert und schützen so die Artenvielfalt des Meeres." Außerhalb der durch die von Greenpeace mit Steinen geschützten Zone gibt es im so genannten Schutzgebiet des Sylter Außenriffs keinerlei Fischereibeschränkung. Bis heute konnten sich die verantwortlichen Ministerien, darunter das für Fischereifragen verantwortliche Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Berlin nicht auf entsprechende Maßnahmen einigen.
Das Sylter Außenriff gehört zwar seit 2004 zu den zehn von der Bundesregierung gemeldeten Meeresgebieten des deutschen Natura 2000-Schutzgebietsnetzwerkes. Dieser Status ändert jedoch bis heute nichts an der massiven Zerstörung durch schädliche Fischereimethoden. Millionen Meeresbewohner werden so täglich getötet.
Die für maritime Angelegenheiten verantwortliche EU-Kommissarin Maria Damanaki will am 13. Juli dieses Jahres einen Entwurf für eine neue europäische Fischereipolitik vorlegen. Greenpeace fordert, dass die Einrichtung von großflächigen Schutzgebieten darin rechtsverbindlich vorzuschreiben ist. Nur so können sich die überfischten Speisefischbestände und die zerstörte Meeresnatur wieder erholen.
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