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Neue Umfrage: Bauern wollen keine Gentechnik
Greenpeace protestiert mit deutschen und kanadischen Landwirten vor der Bayer AG

Hamburg/Leverkusen (ots)

Sieben von zehn Landwirten in
Deutschland sind gegen Gentechnik auf dem Acker. Dies belegt eine
neue repräsentative Umfrage der Wickert Institute (Hildesheim) im
Auftrag von Greenpeace. Demnach wollen 70 Prozent der Bauern kein
genmanipuliertes Saatgut anbauen und 72 Prozent kein Gen-Futter für
ihre Tiere kaufen. Ebenso viele Bauern wollen informiert werden, wenn
benachbarte Landwirte Gen-Pflanzen anbauen. "Keine Gen-Pflanzen auf
den Acker" fordern daher Greenpeace-Aktivisten zusammen mit Bauern
der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) heute morgen
in einer Protestaktion vor der Zentrale von Bayer in Leverkusen. Die
Landwirte werfen dem Gentechnik-Konzern vor, dass sich seine
Gen-Pflanzen unkontrolliert ausbreiten.
"Die Umfrage ist eindeutig. Die große Mehrheit der deutschen
Bauern will die Gentechnik weder auf dem Acker noch im Futtertrog",
sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Sprecherin von Greenpeace. An dem
Protest beteiligen sich auch Öko-Farmer aus Kanada, deren Existenz
von der unkontrollierten Ausbreitung der Gen-Pflanzen auf ihre Felder
und von verunreinigtem Saatgut besonders bedroht ist.
Von 12. 6. bis 4. 7. 2002 befragte das Markt- und
Meinungsforschungsinstitut 1031 Landwirte aus dem gesamten
Bundesgebiet nach ihrer Einstellung zur Gentechnik in der
Landwirtschaft. Die Ablehnung der Gentechnik bei deutschen Landwirten
bleibt unverändert hoch: Bereits vor fünf Jahren wollten laut einer
Emnid-Umfrage 70 Prozent der deutschen Landwirte kein Gen-Saatgut
anbauen. "Dennoch wollen Gentech-Konzerne wie Bayer den Bauern und
Verbrauchern die Gen-Pflanzen unterjubeln", erklärt Brendel.
Welchen Schaden die unkontrollierte Ausbreitung der Gen-Saat
anrichtet, lässt sich in Kanada verfolgen: Dort wachsen bereits auf
über der Hälfte aller Raps-Felder Gen-Pflanzen, die sich über
Pollenflug ausbreiten. Die Öko-Farmer können nicht mehr garantieren,
dass ihr Raps frei ist von Gentechnik. Da sie ihn so nicht mehr als
Öko-Ware verkaufen können, waren sie genötigt, den Anbau aufzugeben.
Die Farmer aus dem kanadischen Bundesstaat Saskatchewan, mit denen
Greenpeace heute morgen eine fast fünf Meter hohe Anklagebank vor dem
Bayer-Gebäude aufgebaut hat, haben Bayer/Aventis und Monsanto daher
auf Schadensersatz verklagt. "So weit darf es in Deutschland nicht
kommen", fordert Brendel. "Wird die Gentechnik im großen Stil
angebaut, kann niemand verhindern, dass sich Gen-Pflanzen ausbreiten.
Daher haben Risiko-Pflanzen von Bayer nichts auf dem Acker verloren."
Damit sich Firmen in Zukunft nicht mehr aus der Verantwortung
ziehen können, fordert Greenpeace, auf dem UN-Weltgipfel vom 26.8.
bis 4. 9. 2002 in Johannesburg Grundlagen für ein internationales
Haftungsrecht zu legen. Selbstverpflichtungen der Industrie reichen
nicht aus. Im Fall der kanadischen Bauern heißt das: Finanzielle
Schäden, die den Bauern durch die Ausbreitung der Gen-Pflanzen
entstehen, müssen die Saatgut-Konzerne tragen.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Ulrike Brendel, Tel. 0171-8780-844, 
oder an Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 0171-8780-840.
Die Umfrage (3 Seiten) erhalten Sie unter Tel. 040-30618-246, Fotos
unter Tel. 040-30618-376.
Internet: www.greenpeace.de/gentechnik, www.saskorganic.org,
www.abl-ev.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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