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Finnischer Urwald in Papier und Verpackungen Greenpeace-Protest bei Hewlett Packard und Papiergroßhändlern

Hamburg (ots)

Gegen die Verwendung von finnischem Urwaldholz
in Papier und Pappe protestiert Greenpeace heute vor der Zentrale der
Firma Hewlett Packard (HP) in Böblingen sowie vor Filialen deutscher
Papiergroßhändler. Vor der HP-Zentrale fordern Aktivisten in drei
Meter hohen Baum-Kostümen auf einem Transparent "Hewlett Packard: Sag
Nein zur Urwaldzerstörung". Der Grund: Die Verpackungen von
HP-Druckern enthalten Holz aus gefährdeten Urwäldern. Bereits gestern
begannen Proteste der Greenpeace-Aktivisten bei dem Papierhändler
Schneider + Söhne, die heute bei Papier Union und Deutsche Papier in
mehreren deutschen Städten fortgesetzt werden, darunter Karlsruhe und
Wuppertal. Alle drei Händler kaufen von dem Konzern Stora Enso in
Finnland Papier, für das die letzten Urwälder des Landes zerstört
werden.
"HP hat Urwälder auf dem Gewissen", sagt Oliver Salge, Waldexperte
von Greenpeace. "Der Konzern muss dafür sorgen, dass seine
Drucker-Verpackung keine zermahlenen Baumriesen mehr enthält, und
statt dessen Recyclingpapier verwenden." HP-Drucker werden mit Papier
vom finnischen Papierhersteller M-Real verpackt, für das finnische
Urwälder eingeschlagen werden.
Die drei Großhändler Papier Union, Schneider + Söhne und die
Deutsche Papier vertreiben Papier von Stora Enso über ihr regionales
Vertriebsnetz an Druckereien und kleine Verlage. "Die Großhändler
sollen den Handel mit Papier aus finnischen Urwäldern sofort
einstellen. Für Werbebroschüren, Plakate und Jahresberichte dürfen
keine wertvollen Urwaldbäume fallen", erklärt Salge.
Stora Enso und M-Real - größter bzw. drittgrößter Papierhersteller
Europas - sind Großkunden des staatseigenen finnischen
Forstbetriebes, der die Urwälder im Norden des Landes zerstört. Stora
Enso und M-Real verarbeiten die Bäume in ihren Fabriken zu Papier und
Zellstoff. Deutschland ist der wichtigste Kunde der finnischen
Papierindustrie.
Heute existiert nur noch ein Bruchteil der einstmals großen
Urwälder in Finnland. Von den verbliebenen knapp 10.000
Quadratkilometern (das entspricht ungefähr den Waldgebieten Hessens)
ist bisher nur knapp die Hälfte geschützt. Ohne Urwälder können die
traditionellen Einwohner Nord-Finnlands, die Samen, ihre Rentierzucht
nicht mehr betreiben. Über 500 verschiedene Tier- und Pflanzenarten
sind durch die Abholzung bedroht.
Vom 28. - 30. April treffen sich in Wien die europäischen
Forstminister zur "Konferenz für den Schutz der Wälder in Europa"
(MCPFE). Auch Bundesministerin Renate Künast (Grüne) wird an der
Konferenz teilnehmen. Greenpeace erwartet von der
Verbraucherministerin, dass sie den Urwaldschutz auf die Tagesordnung
setzt. Bislang will sich die Konferenz nicht mit einem wirksamen
Schutz befassen, der den Holzeinschlag in den Urwäldern ausschließt.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge in
Böblingen, Tel. 0171-6035531, oder an Pressesprecherin Carmen Ulmen,
Tel. 040-30618-344. Fotos von den Aktionen in Böblingen und Wuppertal
sowie von den finnischen Urwäldern erhalten Sie unter Tel.
040-30618-376. Internet: www.greenpeace.de/urwald.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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