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Greenpeace e.V.

Handel ignoriert Lebensmittelskandal
Greenpeace-Tests belegen erneut hohe Pestizidwerte bei Obst und Gemüse

(ots)

Hamburg, 6. 10. 2003 – In Trauben und Paprika der Supermarkt-Ketten hat das Greenpeace-EinkaufsNetz bei einer Nachkontrolle erneut Besorgnis erregende Pestizid-Cocktails gefunden. Sieben Wochen nach den ersten Messungen der Greenpeace-Verbraucherorganisation erreichen oder überschreiten 20 Prozent der untersuchten Paprika und 25 Prozent der Trauben die gesetzlichen Grenzwerte.

Die insgesamt 54 Stichproben wurden im ganzen Bundesgebiet von
Ende August bis Mitte September genommen. Die Paprika-Proben der
großen Handelsketten sind noch immer zu 44 Prozent mit Pestiziden
belastet. Bei Trauben sind es sogar 93 Prozent. Mehrfachbelastungen
mit verschiedenen Pestiziden, über deren Gesamtwirkung auf den
Menschen nichts bekannt ist, sind an der Tagesordnung. So fanden sich
bis zu neun unterschiedliche Gifte in 80 Prozent der untersuchten
Trauben. Darunter war auch das Pilzbekämpfungsmittel Flusilazol, das
im Verdacht steht, Krebs zu erregen. Greenpeace fordert vom Handel
und der Lebensmittelüberwachung der Bundesländer eine konsequente
Kontrolle der Lebensmittel.
„Der Handel hat nichts dazugelernt. Es ist erschreckend, wie
dieser Lebensmittelskandal einfach ignoriert wird“, sagt
Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Eckehard Niemann. „Solange derart
belastete Waren in den Handelsregalen liegen, können die Verbraucher
Handelskonzernen wie Metro nicht trauen.“
Obst und Gemüse der Metro-Gruppe mit den Töchtern Kaufhof, Real
und Extra sind Greenpeace schon seit den ersten Untersuchungen im
März dieses Jahres durch eine überdurchschnittliche Belastung mit
Pestiziden aufgefallen. Nun stieß das Greenpeace-EinkaufsNetz erneut
in 60 Prozent der Metro-Proben auf Pestizide. Gleich vier
Mehrfach-Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte entdeckte
Greenpeace in einer Probe von Tafeltrauben bei Kaufhof. „Die
angebliche Metro-Qualität finden die Kunden vor allem in
Werbesprüchen, aber nicht im Obst und Gemüse des Konzerns“, erklärt
Niemann.
Verstöße gegen Grenzwerte müssen nach Ansicht des
Greenpeace-EinkaufsNetzes künftig empfindlich bestraft werden. Damit
auch Verbraucher reagieren können, müssen die Untersuchungsergebnisse
mit Firmennamen und Herkunft der Ware offengelegt werden. Das
Greenpeace-EinkaufsNetz setzt sich zusammen mit aktiven Verbrauchern
ein für gute und sichere Lebensmittel aus einer naturnahen
Landwirtschaft ohne Gift und Gentechnik.
Seit März dieses Jahres hat Greenpeace wiederholt Obst und Gemüse
auf Pestizide untersucht. Dabei stießen die Umweltschützer unter
anderem bei Erdbeeren, Paprika oder auch Trauben auf Pestizidwerte,
die über den gesetzlichen Grenzwerten lagen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Eckehard Niemann, Tel.
0171-8780 831. Hintergrundinformationen erhalten Sie unter Tel.
040-30618-386. Alle Untersuchungsergebnisse finden Sie unter
www.greenpeace.de/einkaufsnetz
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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