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Greenpeace: Region des Exxon-Valdez-Tankerunglücks heute noch schlimmer verölt als befürchtet

Hamburg (ots)

Zwei Tage vor dem 15. Jahrestag der schlimmsten
Ölkatastrophe der Seeschifffahrt weist Greenpeace auf die
fortdauernde Verseuchung in Alaska hin. Am Mittwoch vor 15 Jahren
sank der Öltanker Exxon Valdez im Prinz-William-Sund im Nordosten der
USA. Bis heute hält die Ölkatastrophe an und bis heute weigert sich
der Ölmulti ExxonMobil (in Europa: Esso) die gerichtlich
festgesetzten Strafzahlungen zu leisten. Ein Greenpeace-Team hat
Anfang März 2004 an den Stränden des Prinz-William-Sunds noch immer
massive Ölverseuchungen gefunden.
"Es reicht aus, einen Stein anzuheben und darunter finden wir
eimerweise die schmierigen und hochtoxischen Ölrückstände der Exxon
Valdez von 1989", sagt Greenpeace Energieexperte Karsten Smid. "Es
ist eine unendliche Ölpest." Seeotter und Meeresenten nehmen bei
ihrer täglichen Suche nach Futter ständig kleine Mengen des Öls auf.
Die Muschelbänke sind verölt und brauchen noch Jahrzehnte bis sie
sich wieder erholen.
In arktischen Gebieten wirken sich Ölverschmutzungen durch die
niedrigen Temperaturen besonders fatal aus, da das Erdöl bei tiefen
Temperaturen viel langsamer abgebaut wird. Ökosysteme in kalten
Gebieten reagieren außerdem empfindlicher als Ökosysteme in anderen
Regionen, unter anderem weil die Nahrungskette meistens nur kurz ist.
Wenn ein Glied der Nahrungskette ölbelastet ist, kann das für das
gesamte Ökosystem schwerwiegende Folgen haben. So haben die
langlebigen Öl-Gifte in den Miesmuscheln zu Fortpflanzungsproblemen
bei einigen Vogel- und Säugerarten geführt, die sich gerne von den
Miesmuscheln ernähren.
Der Ölmulti ExxonMobil hat seinen Gewinn im Jahre 2003 auf 21,5
Milliarden US-Dollar verdoppelt. Dennoch weigert sich der Konzern
weiterhin, 4,5 Milliarden US-Dollar Strafe (3,6 Milliarden Euro) für
die Exxon-Valdez-Katastrophe zu zahlen. Im Januar 2004 verurteilte
das Bundesdistriktgericht in Alaska den Ölkonzern ExxonMobil bereits
zum dritten Mal zu einer Milliardenstrafe für die Ölkatastrophe von
1989 - und der Ölmulti sucht wieder nach Wegen, seiner Strafe zu
entgehen. Der Distriktrichter Russel Holland entschied, dass Exxon
zusätzlich zum Schadensersatz in Höhe von 287 Millionen Dollar einen
Strafzuschlag von 4,5 Milliarden Dollar zu zahlen habe. Im August
2003 hatte Exxon bei einem Vergleich 25 Millionen Dollar angeboten,
doch darauf ließen sich die Kläger nicht ein. Jetzt wehren sich die
Anwälte des Ölkonzerns gegen die Zahlung der Strafe und kündigten an,
erneut das Revisionsgericht in San Fransisco anzurufen.
"Mit seinem Verhalten beweist der Ölkonzern nur, wie wenig ihm die
Umwelt wert ist. Hinter Essos Milliardengewinnen steht eine
skrupellose Gier nach Öl, Macht und Geld, die der Konzern auf Kosten
der Umwelt erwirtschaftet," kommentiert Smid.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Karsten Smid, Energieexperte,
Tel. 040-30618-388 oder an Pressesprecherin Svenja Koch,
Tel. 040-30618-345.
Internet: www.stoppesso.de oder www.greenpeace.de.
Bilder erhalten Sie von der
Greenpeace Fotoredaktion,
Tel.: 040-30618-376.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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