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Greenpeace-Test: Immer mehr Pestizide in Paprika
Besonders Ware aus der Türkei und Spanien ist stark belastet
Kontrollmaßnahmen versagen

Hamburg (ots)

Bei den vom Greenpeace-EinkaufsNetz untersuchten
Gemüsepaprika aus sechs deutschen Supermarktketten erreichen oder
überschreiten 27 Prozent der Proben die gesetzlichen Grenzwerte für
Pestizide. Gegenüber dem Vorjahrestest stieg die Überschreitungsquote
um weitere vier Prozent an. Diese Paprika aus konventionellem Anbau
enthalten bis zu 20 Mal mehr Pestizide als gesetzlich erlaubt. Das
ist das Ergebnis einer Untersuchung des EinkaufsNetzes, der
Verbraucherorganisation von Greenpeace. Besonders schlecht schneiden
türkische Paprika von Edeka ab. Paprika aus Bio-Anbau und aus den
Niederlanden weisen dagegen meist nur geringe oder gar keine
Rückstände auf.
"Die Pestizidrückstände in Paprika sind gesundheitlich
bedenklich", sagt Manfred Krautter, Chemie-Experte von Greenpeace.
"Der Verkauf von Ware mit Grenzwertüberschreitungen ist
gesetzwidrig." Mit einer Vorführpflicht für türkische Paprika wollte
das Verbraucherministerium den Import der hochbelasteten Ware bereits
im Juli 2003 unterbinden. Nach diesem Erlass sollte das Gemüse an der
Grenze erst untersucht und bei zu hohen Werten zurück geschickt
werden. "Diese Maßnahme hat bis heute nicht gegriffen. Die
Überschreitungen nehmen sogar zu! Frau Künast muss endlich
durchgreifen", so Krautter.
Greenpeace-Mitarbeiter hatten Anfang Juni Paprika aus 13 deutschen
Supermärkten mit einem Testverfahren untersuchen lassen, das etwa 350
verschiedene Pestizidrückstände nachweisen kann. In über der Hälfte
der Paprika wurden gesundheitlich besonders bedenkliche
Mehrfachbelastungen unterschiedlicher Pestizide gefunden. Viele
Pestizide können das Hormonsystem schädigen, die Fortpflanzung
beeinträchtigen und langfristig Krebs verursachen.
Einen deutlichen Anstieg der Grenzwertüberschreitungen in Paprika
von 35 Prozent im Jahr 2003 auf 56 Prozent in den diesjährigen Proben
fand auch eine Vergleichsstudie der Baden-Württembergischen
Lebensmittelüberwachung. Die Überschreitungen bei türkischen Paprika
sind hier trotz der Vorführpflicht von 49 auf jetzt 64 Prozent
hochgeschnellt. Auch spanische Paprika schnitten schlecht, Bioware
und holländische Paprika am besten ab.
Bereits im vergangenen Jahr hat Greenpeace die deutschen
Handelsketten scharf für den Verkauf von Erdbeeren, Trauben und
Paprika mit hohen Pestizidbelastungen kritisiert und bessere
Kontrollen gefordert. "Noch immer verkauft der Lebensmittelhandel
täglich millionenfach Obst und Gemüse mit zu hohen
Pestizidbelastungen. Die Behörden müssen endlich diesem Treiben ein
Ende bereiten. Unsere Empfehlung für die Verbraucher ist klar:
Bio-Lebensmittel sind in der Regel frei von Pestizidrückständen und
die beste Wahl für eine gesunde und sichere Ernährung", erklärt
Krautter. Die Testergebnisse erscheinen im neuen Rundbrief des
Greenpeace-EinkaufsNetzes, Bestellung per Telefon unter 040-306180.
Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Manfred Krautter, Tel. 040-30618-358 oder 0171-8780810,
oder Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 040-30618-342.
Testergebnisse und Hintergrundinformationen senden wir Ihnen gerne
zu. Internet-Info: www.greenpeace.de/Einkaufsnetz
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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