Alle Storys
Folgen
Keine Story von Greenpeace e.V. mehr verpassen.

Greenpeace e.V.

Greenpeace errichtet Schutzstation im finnischen Urwald
Umweltschützer und Ureinwohner Finnlands gemeinsam gegen Kahlschlag

Hamburg (ots)

Hamburg/Inari, 2. 3. 2005 - Zum Schutz der letzten
Urwälder Finnlands errichten Greenpeace-Aktivisten heute in Lappland
rund 300 Kilometer nördlich des Polarkreises eine Urwaldstation.
Greenpeace wird mit den Sami, den Ureinwohnern Finnlands, die
Urwälder überwachen, kartieren und markieren. Den Sami droht mit der
Vernichtung der letzten intakten Urwälder durch die Papierindustrie
auch der Verlust ihrer traditionellen Lebensweise.
Die Urwaldschutzstation liegt in der Nähe der Stadt Inari inmitten
eines von Kahlschlag bedrohten Urwalds. Sie besteht aus
Wohncontainern und traditionellen Sami-Zelten, die 15 Greenpeace-
Aktivisten aus sieben europäischen Ländern in den kommenden Wochen
als Basis dienen wird. Greenpeace fordert, das Abholzen der letzten
Urwälder in Finnland sofort zu stoppen.
"Finnlands Regierung hat nichts dazugelernt, die Zerstörung geht
ungebremst weiter", sagt Greenpeace-Waldexperte Oliver Salge vor Ort
in Finnland. "Es ist ein Verbrechen, dass in siebenhundert Jahren
gewachsene Bäume für Zeitschriften und Magazine gefällt werden, die
bei uns gerade einmal sieben Tage auf dem Wohnzimmertisch Platz
finden und dann im Papierkorb landen. Für Papier müssen keine
Urwälder vernichtet werden. Das muss die Regierung endlich einsehen.
Sie muss den Kahlschlag stoppen und die Sami vor dem Verlust ihrer
Lebensweise bewahren."
Für viele Sami in Nordfinnland ist die traditionelle
Rentierhaltung mit frei umherziehenden Herden die wichtigste
Lebensgrundlage und Teil der kulturellen Identität. Die Rentiere sind
im Winter auf Baumflechten als Futter angewiesen, die aber nur in den
Urwäldern in ausreichender Menge wachsen. Auch das UN-Komitee für
Menschenrechte teilt die Befürchtung, dass die Kultur der Sami
verschwindet, wenn der Kahlschlag der Urwälder nicht aufgehalten
wird.
Der Urwald befindet sich in finnischem Staatsbesitz. Über zwei
Drittel des vom staatseigenen Forstbetrieb Metsähallitus geschlagenen
Holzes in Lappland wird zur Produktion von Zellstoff und Papier
verwendet. Einer der größten Papierhersteller der Welt, das finnische
Unternehmen Stora Enso, kauft den Großteil des Holzes aus den
schützenswerten Wäldern. Greenpeace-Recherchen belegen, dass auch das
Holz der jüngsten Einschläge in Inari von Stora Enso bezogen wird.
Auch deutsche Papierfabriken von Stora Enso verarbeiten finnischen
Zellstoff aus Urwaldzerstörung.
Erste Eindrücke aus dem Norden Finnlands und der
Urwaldschutzstation bietet www.greenpeace.de/urwaldschutzstation. Das
Web-log aus dem Urwald über die Situation vor Ort wird laufend
aktualisiert.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge in Finnland,
Tel. 0171-603 55 31 oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-87 80
778. Fotos von der Urwaldschutzstation erhalten Sie unter 040-30618-
383.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Greenpeace e.V.
Weitere Storys: Greenpeace e.V.