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Kosten der Atomenergie nicht weiter staatlich verschleiern
Greenpeace warnt vor Einknicken beim Atomausstieg und beim Klimaschutz

Hamburg (ots)

Greenpeace warnt die Spitzen von CDU/CSU und SPD
davor, bei den Koalitionsverhandlungen den Atomausstieg und den 
Klimaschutz zu Gunsten der Interessen einiger Gewerkschafts- und 
Industrievertreter zu opfern. Nur Laufzeitverkürzungen von 
Atomkraftwerken reduzieren das Risiko für die Bevölkerung. Darüber 
hinaus müssen bei der Atomstromproduktion die wahren Kosten endlich 
offen gelegt werden. Im Fall eines Super-GAUs liegen nicht nur die 
gesundheitlichen Folgen bei den Menschen, sondern auch die 
finanziellen und wirtschaftlichen Risiken. Bei einer Firmenpleite 
müssten die Bürger die Kosten etwa für den Atommüll ebenfalls selbst 
zahlen. Die deutsche Gesetzgebung spart den Energiekonzernen jährlich
mindestens eine Milliarde Euro an Finanzierungskosten. Das stellt die
Regenerativen Energien im Verhältnis teurer dar als sie sind.
Mit ihren Forderungen an SPD und CDU nach längeren Laufzeiten sind
Industrie und Gewerkschaften eine unheilvolle Allianz eingegangen. 
"Trotz der umwelt- und volkswirtschaftlichen Risiken wollen der BDI, 
die Stromkonzerne und die Gewerkschaften den Menschen in Deutschland 
das Risiko eines Super-GAUs noch länger aufbürden", kritisiert Thomas
Breuer, Atomexperte von Greenpeace. "Verwunderlich ist darüber 
hinaus, dass sich die Gewerkschaften und der BDI mit ihren 
Forderungen ausgerechnet gegen einen Ausbau der Erneuerbaren Energien
richten, wo in den letzten Jahren über 130.000 neue Arbeitsplätze 
entstanden sind."
Das finanzielle Risiko durch Atomenergie entsteht durch die so 
genannten Rückstellungen.  Die Atomkonzerne RWE, E.ON, Vattenfall und
EnBW müssen für den Atommüll und den Rückbau der Atomanlagen 
Rückstellungen in ihren Bilanzen bilden. So kamen bis heute etwa 29 
Milliarden Euro zusammen. Das Geld verwalten die Atomstrom-Konzerne 
allerdings selbst und finanzieren damit ihre Geschäfte. Das bedeutet,
dass diese Gelder im Falle einer Firmenpleite verloren sind. Die 
Kosten für den Atommüll und den Rückbau würde in diesem Fall 
letztendlich der Steuerzahler tragen müssen.
In der Schweiz werden die Gelder in staatlich verwaltete 
Rückstellungsfonds eingezahlt. Dies müsste auch in Deutschland 
geschehen, damit die Gelder jederzeit tatsächlich zur Verfügung 
stehen würden. "Die deutsche Regelung spart den Atomkonzernen 
jährlich mindestens eine Milliarde Euro an Finanzierungskosten, was 
auch zu einer Wettbewerbsverzerrung am Stommarkt führt. Das Risiko 
dieser verfehlten Politik der Bundesregierung trägt der Steuerzahler.
Denn, dass auch große Firmen Pleite gehen können, ist seit Enron und 
Worldcom kein Geheimnis mehr," sagt Thomas Breuer.
Das Klimaschutz mit Atomkraft nicht zu bewerkstelligen ist, zeigen
die aktuellen Klimaextreme weltweit. "Klimaschutz braucht klare 
Reduktionsziele, Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken frieren 
den aktuellen Status Quo ein. Die Kosten für die vom BDI und den 
Energieversorgern vorgeschlagenen Klimaschutzpolitik trägt wiederum 
der Bürger", so Breuer.
Achtung Redaktion: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Thomas 
Breuer
unter Tel.: 040   30 618 303 oder Pressesprecher Patric Salize unter 
Tel.: 040 30618 344.
Internet: www.greenpeace.de

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