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Gesundheitsgefährdend: Greenpeace warnt vor Pestizid-Trauben
Extreme Rückstände in Supermarktware sind für Kinder akut giftig

Hamburg (ots)

Der Verzehr gespritzter Tafeltrauben aus dem
Supermarkt kann besonders die Gesundheit von Kindern akut gefährden. 
Die Pestizidbelastung mehrerer von Greenpeace getesteter Proben 
übersteigt bis zum Vierfachen die vom Bundesinstitut für 
Risikobewertung (BfR) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 
festgelegte "Akute Referenzdosis". Bereits bei einmaliger 
Überschreitung dieses Grenzwertes besteht die Gefahr von 
Gesundheitsschäden. Diese Extrembelastungen wurden in elf von 77 
getesteten Traubenproben und einer von 84 untersuchten Pfirsich- und 
Nektarinenproben deutscher Supermärkte festgestellt. Betroffen sind 
Märkte von Edeka, Lidl, Metro, Rewe und Tengelmann in Berlin, 
Dortmund, Dresden, Frankfurt, Köln, Mannheim, München und Stuttgart. 
Die Früchte stammten aus der Türkei und Italien.
"Nie zuvor fand Greenpeace derart gefährliche Giftmengen im Obst",
sagt Greenpeace-Chemieexperte Manfred Krautter. "Würde ein zwölf 
Kilogramm schweres Kind stark belastete Trauben von Tengelmann essen,
wäre schon nach vier Einzeltrauben eine akute Schädigung des Hormon- 
oder Nervensystems zu befürchten. Der Verkauf solcher Früchte grenzt 
an Kriminalität."
Kinder sind besonders gefährdet, da sie bezogen auf ihr 
Körpergewicht mehr verzehren und so eine höhere Pestiziddosis 
aufnehmen als Erwachsene. Die festgestellten Gefährdungen gehen wegen
der akuten Gesundheitsgefährdung weit über den Tatbestand einer 
einfachen Höchstmengenüberschreitung hinaus.
In den untersuchten Proben wurden zudem bis zu 18 Pestizide 
gleichzeitig nachgewiesen. Somit besteht die Möglichkeit, dass sich 
die Chemikalien gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken. Am 
häufigsten wurden das Insektenvernichtungsmittel Lambda-Cyhalothrin 
und das in Deutschland nicht zugelassene, hormonell wirksame 
Pilzbekämpfungsmittel Procymidon gefunden.
"Seit Jahren warnt Greenpeace vor zu hohen Pestizidrückständen im 
Obst und Gemüse deutscher Supermärkte, doch nichts passiert. Hier 
versagen die staatliche Lebensmittelüberwachung und die 
Verbaucherschutzpolitik. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, 
die Höchstmengen von Agrargiften deutlich zu senken und derart 
gefährliche Spritzmittel zu verbieten", so Krautter.
Greenpeace informierte das Bundesamt für Verbraucherschutz und 
Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin, die Landesministerien und die
untersuchten Supermarktketten über die Pestizidfunde und forderte 
diese auf, sofort Schutzmaßnahmen einzuleiten und das 
Schnellalarmsystem der EU-Kommission zu verständigen. Außerdem 
erstattete Greenpeace Anzeige gegen die Supermarktketten wegen des 
Verkaufs gesundheitsgefährdender Lebensmittel. "Verbraucher sollten 
unbedingt beim Einkauf auf rückstandsarme Ware achten. Die beste Wahl
sind Bio-Lebensmittel, die in der Regel ganz frei von 
Pestizidrückständen sind", sagt Krautter.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Krautter, Tel. 
040-30618-358 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 
040-30618-343. Den 12-seitigen Bericht "Einschätzung der akuten 
Toxizität von Pestizidrückständen in frischem Obst und Gemüse" lassen
wir Ihnen gerne zukommen. Den kostenlosen Greenpeace-Ratgeber "Essen 
ohne Pestizide", in dem die Pestizidbelastung von 48 Obst- und 
Gemüsearten nach Herkunftsländern gelistet ist, können Sie unter Tel.
040-30618-120 anfordern. Internet: www.greenpeace.de, 
www.einkaufsnetz.org.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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