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Trotz Klimawandel: 270.000 Robben sollen sterben
Enttäuschung bei Tier- und Umweltschützern nach Gespräch in Kanadas Botschaft

Berlin (ots)

Greenpeace und IFAW (Internationaler
Tierschutz-Fonds) haben sich am Donnerstag nach einem Gespräch in der
kanadischen Botschaft in Berlin enttäuscht gezeigt. Das 
Robbenschlachten in Kanada wird auch in diesem Jahr fortgesetzt, 
obwohl viele der neu geborenen Sattelrobben ertrinken werden, da es 
im Norden Kanadas durch den Klimawandel viel weniger sichere 
Eisflächen gibt und die auch wesentlich dünner ist als in den Jahren 
zuvor.
"Die Kanadier haben zwar die Quote auf 270.000 Tiere herab 
gesetzt, aber die Jagd muss endlich ganz aufhören" sagt Thomas 
Henningsen von Greenpeace. "Sie ist grausam und überflüssig". Die 
alljährliche kanadische Robbenjagd ist das weltweit größte Massaker 
an Meeressäugetieren. Ihr sind in den letzten Jahren jeweils 350.000 
Tiere zum Opfer gefallen.   Ralf Sonntag von IFAW: "Die bedrohliche 
Klimasituation ist ein Grund mehr, endlich Konsequenzen zu ziehen ".
Zur Zeit bereist eine Gruppe von Kanadiern Europa und macht 
Werbung für die Robbenjagd. In Belgien, Großbritannien, Deutschland, 
den Niederlanden und Österreich sind Treffen mit 
Regierungsvertretern, Parlamentariern und Umwelt- sowie 
Tierschutzorganisationen  angesetzt. An der Spitze der Delegation 
steht Kanadas "Fischereischutz-Botschafter" Loyola Sullivan, der 
versucht, die Robbenjagd als "human, nachhaltig und gut reguliert" 
darzustellen.
"Das war kein Austausch, das war eine Abfolge von kleinen Vorträgen",
sagt Thomas Henningsen von Greenpeace zum Verlauf des Gesprächs. Die 
Argumente für die Jagd bleiben weiter falsch und vordergründig. Die 
Fischbestände werden sich durch die Vernichtung der Robbenbestände 
auch nicht wieder erholen.
"Die Kanadier haben keine Argumente. In ihrer Verzweiflung haben 
sie sogar die Karte der Inuit gespielt. Die Inuit sind die 
Ureinwohner Kanadas," sagt  Ralf  Sonntag.  "Für  die Ureinwohner  
Kanadas  sei  die  Robbenjagd  unverzichtbar, hieß es. Das ist 
falsches  Spiel.  Die  Inuit  leben  hoch  im Norden. Mit der 
kommerziellen Robbenjagd  im Süden haben sie nichts zu tun. Dagegen, 
dass die Ureinwohner Robben fangen, haben wir nichts."
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie
Dr. Thomas Henningsen von Greenpeace unter Tel.: 0171 87 80 833
oder Dr. Ralf Sonntag von IFAW unter Tel.: 0172 439 0583
Internet-Info: www.greenpeace.de, www.ifaw.org

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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