GfK-Umfrage zeigt Skepsis gegenüber Gesetzgeber
Kortison-Freigabe bewegt die Gemüter
Hamburg/Bielefeld (ots)
Die Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen bringt jeder mit dem Mittel Kortison in Verbindung. Jeder kennt aber auch die Nebenwirkungen. Bei kaum einem anderen Wirkstoff liegen Vertrauen und Misstrauen so eng beieinander. Jetzt hat der Gesetzgeber erstmals Cremes mit 0,5 Prozent Hydrokortison rezeptfrei gestellt. Das ist doppelt so viel wie bisher.
Bei den 0,25-prozentigen Hydrokortison-Cremes, die schon seit längerer Zeit freiverkäuflich angeboten werden, sind Zweifel entstanden, ob sie ihren Zweck wirklich erfüllen. Die Wirksamkeit bei akuten Hautentzündungen ist offenbar so schwach, dass man die Kortisonmenge auch gleich ganz weglassen und auf Alternativpräparate zurückgreifen kann. Eine vom renommierten Kieler Dermatologen Prof. Dr. Erhard Proksch durchgeführte Vergleichsstudie hatte im vergangenen Jahr zu dem Ergebnis geführt, dass eine Creme mit Linolsäure genauso entzündungshemmend wirkt wie eine Creme mit 0,25 Prozent Kortison.
Deshalb werden ab April erstmals auch Cremes mit 0,5 Prozent Hydrokortison rezeptfrei in der Apotheke verkauft.
Wie steht die Bevölkerung zu dieser Freigabe? Dieser Frage ging die Gesellschaft für Konsumforschung (GFK, Nürnberg) im Auftrag der Dr. Wolff-Forschung (Bielefeld) nach. Ein knappes Drittel der Bevölkerung begrüßt den freien Verkauf in der beschrieben Form, so ein Ergebnis der repräsentativen Befragung, an der rund 2.000 Personen im Alter ab 14 Jahren teilnahmen. "Ich kann mir vorstellen, mir in dringenden Fällen ein solches Produkt zu kaufen", lautet hier die gewählte Antwort. Das sieht ein gutes Drittel anders ("Finde ich nicht gut, weil ich mit Hauterkrankungen lieber zum Arzt gehe"). Generell zeigt die Untersuchung, dass die Skepsis bei den Älteren (ab 50 Jahren) ausgeprägter ist, während beispielsweise in der mittlerer Altersgruppe (30 bis 49 Jahre) positive Meinungen überdurchschnittlich häufig vorkommen.
Insgesamt haben die Befragten offenbar wenig Vertrauen in den Gesetzgeber. Nur knapp 13 Prozent geben an, dass sie die Freiverkäuflichkeit deswegen befürworten, "weil der Gesetzgeber die höhere Dosierung bestimmt ausreichend geprüft hat".
Deutlich macht die Befragung zudem, dass Hautprobleme keine Randerscheinung in unserer Gesellschaft sind. Die Auswertung der rund 2.000 Interviews lässt den Schluss zu, dass gut ein Viertel der Bevölkerung unter Hauterkrankungen leidet. Hauptsächlich ist es trockene bis sehr trockene Haut. Weitere häufig vorkommende Erkrankungen sind entzündete Haut, Hautekzeme, Neurodermitis und Kontaktallergien. Nach Erkenntnissen von Prof. Dr. med. Peter Elsner, Direktor der Klinik für Dermatologie und dermatologische Allergologie der Friedrich Schiller Universität Jena und Sprecher der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, nimmt die Zahl der Hauterkrankungen tendenziell zu. Für die Betroffenen sei Kortison der Wirkstoff erster Wahl, denn bis heute gäbe es keine bessere Alternative.
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