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NABU

NABU bedauert gescheiterte Verhandlungen zum Bundesnaturschutzgesetz

Berlin (ots)

Angesichts der erneut gescheiterten Verhandlungen
zur Kleinen Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes hat der NABU an die
Koalitionsfraktionen appelliert, den Arten- und Naturschutz nicht den
innerparteilichen Auseinandersetzungen und der massiven Beeinflussung
des Parlamentes durch die Lobby der Forst- und Landwirte zu opfern.
"Biber, Wolf und Feldhamster können genauso wenig dafür, dass sich 
einzelne Fraktionen nicht gegen die Lobbyinteressen der Forst- und 
Landwirtschaft durchsetzen können, wie der Steuerzahler. Das aktuelle
Vorgehen ist nahezu skandalös", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Die von NABU und anderen Naturschutzverbänden inhaltlich massiv 
kritisierte Kleine Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes ist auf 
Druck der Unionsparteien am Mittwoch erneut von der Agenda des 
Bundestages gestrichen worden. Dadurch wurden erneut selbst kleinsten
bislang erreichte Verbesserungen zugunsten des Natur- und 
Artenschutzes durch den massivem Druck der Land- und 
Forstwirtschaftlobby unmöglich gemacht.
"Weder ist jeder Holzeinschlag pauschal naturverträglich, noch das
Umpflügen jeder Magerwiese. Das hat auch der europäische Gerichtshof 
deutlich gemacht. Allein in den vergangenen 25 Jahren hat aufgrund 
der intensiven Landbewirtschaftung die Individuen-Zahl der auf Feld 
und Wiesen lebenden Vogelarten um 44 Prozent abgenommen. Das geht aus
dem jetzt veröffentlichten europäischen Brutvogelmonitoring von 
BirldLife International hervor:  "Es wird Zeit, dass diese Fakten 
auch bis in die Köpfe der Parlamentarier und des 
Landwirtschaftsministeriums vordringen", betonte Tschimpke.
Der NABU bemängelt zudem, dass die vom Europäischen Gerichtshof 
geforderten Nachbesserungen des Gesetzes nur unvollständig umgesetzt 
wurden. Auch werde der Schutz vieler lediglich nach nationalem Recht 
geschützten Tier- und Pflanzenarten massiv geschwächt. Alle Parteien 
sind aufgerufen, sich möglichst bald auf einen sowohl 
naturschutzfachliche soliden, als auch EU-rechtskonformen Entwurf zu 
einigen. Das jetzige Papier erfüllt weder das eine noch das andere.
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Für Rückfragen: Magnus Herrmann, NABU-Experte für Natur- und
Artenschutz, Tel. 030-284984-34, mobil 0171-6407431. Im Internet zu
finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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