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NABU kritisiert Olympia-Entscheidung für Sotschi scharf

Berlin (ots)

Der NABU hat die Entscheidung des Internationalen
Olympischen Komitees, die Olympischen Winterspiele 2014 in der 
russischen Stadt Sotschi am Schwarzen Meer auszutragen, scharf 
kritisiert. "Für 16 Tage Olympische Winterspiele wird wertvolle Natur
unwiderruflich zerstört. Wieder einmal werden ökologische Interessen 
der Ökonomie geopfert", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. 
Bei den letzten Winterspielen in Turin habe das IOC noch versprochen,
bei der Auswahl der künftigen Olympia-Orte auch Natur- und 
Umweltschutzaspekte zu berücksichtigen.
"Von 'Green Olympics' ist die Entscheidung meilenweit entfernt. 
Schon die Auswahl von Sotschi als Austragungsort für Winterspiele ist
nicht nachvollziehbar. Sotschi ist der südlichste Punkt Russlands und
hat ein vergleichbar subtropisches Klima", betonte Tennhardt. Ferner 
gehöre Sotschi zu den Regionen Russlands, die am stärksten unter dem 
Klimawandel zu leiden hätten. Durch die vermehrte Zahl der 
Niederschläge sei es in den vergangenen Jahren verstärkt zu 
Erdrutschen und Schlammlawinen gekommen, die teilweise gesamte 
Kurorte unter sich begraben hätten. Die Arbeiten für die olympische 
Infrastruktur werden das sensible Ökosystem weiter belasten.
Im Fall Sotschi sollen alle olympischen Objekte in wertvollen, 
teilweise unberührten Naturlandschaften errichtet werden. Sieben 
davon sind direkt im Nationalpark Sotschi geplant, drei davon (die 
Bob-Bahn, das Olympische Dorf, die Biathlonanlagen) sogar in der 
schmalen Pufferzone des Staatlichen Kaukasischen 
Biosphärenschutzgebietes, einem seit 1999 als Weltnaturerbe 
anerkanntem Totalreservat. Alle anderen Objekte sollen in einem noch 
weitgehend natürlichen Tal mit für Russland einzigartig erhaltenen 
Sumpfgebieten angesiedelt werden, die u.a. als wichtige Rastgebiete 
für Zugvögel dienen.
Der Westkaukasus ist eines der bedeutendsten Biodiversitätszentren
der Erde und Lebensraum der letzten Bergwisente Europas. Bereits im 
Vorfeld der Entscheidung wurden Teile der Bevölkerung Sotschis und 
betroffene Bergdörfer erheblich unter Druck gesetzt, Grundstücke und 
Wohnhäuser den Bedürfnissen der Olympiaplanung unterzuordnen. 
Demokratische Entscheidungsstrukturen waren dabei nicht zu 
beobachten. "Die Mehrheit der Vertreter des IOC hat sich den 
Einflüsterungen der russischen Wirtschaftslobby gebeugt, ohne sich 
das Ausmaß der negativen Folgen für das einzigartige Weltnaturerbe im
russischen Westkaukasus bewusst zu machen", so Tennhardt.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Rückfragen:
Vitalij Kovalev, Leiter NABU-Projektbüro Internationales, Tel.
030-284984-44.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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