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NABU

NABU mit erfreulicher Verbandsentwicklung 2006 - Rund 418.000 Mitglieder

Berlin (ots)

Der NABU konnte auch im vergangenen Jahr wieder auf
eine breite Unterstützung in der Bevölkerung bauen. Zum Jahresende 
zählte der Verband rund 418.000 Mitglieder - eine deutliche 
Steigerung gegenüber dem Vorjahr mit fast 408.000 Mitgliedern. "Wir 
freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen. Es ist eine 
Anerkennung für den Einsatz der vielen Menschen, die in ganz 
Deutschland für den NABU und damit für eine intakte Natur und Umwelt 
aktiv sind", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich der 
Vorstellung des NABU-Jahresberichts 2006.
Viele Themen, die im vergangenen Jahr aufkamen, seien weiterhin 
aktuell und erforderten nach wie vor ein wirksameres Handeln von 
Seiten der Politik. Der alarmierende Bericht des britischen Ökonomen 
Nicolas Stern sowie der milde Winter 2006 hätten der öffentlichen 
Diskussion um die Folgen des Klimawandels eine neue Intensität 
beschert. Unter dem Deckmantel des Klimaschutzes versuchten 
Stromkonzerne und Unionspolitiker Laufzeitverlängerungen von 
Atomkraftwerken durchzusetzen. "Die entlarvende Pannenserie bei 
Vattenfall macht mehr als deutlich, dass es keinen Weg zurück geben 
darf - weg von der Risikotechnologie hin zu Erneuerbaren Energien und
mehr Energieeffizienz", sagte Tschimpke. Nicht zu vergessen sei 
schließlich neben den jüngsten Störfällen in den Reaktoren Krümmel 
und Brünsbüttel, der schwerwiegende Störfall im schwedischen 
Atomkraftwerk Forsmark im letzten Sommer, wo es fast zu einer 
Kernschmelze gekommen sei.
Der NABU begrüßt Bundesumweltminister Gabriels Zusagen, in 
Deutschland bis 2020 40 Prozent bei schädlichen Klimagasen 
einzusparen. Unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sei jedoch 
eine übergreifende Klimaschutzstrategie leider nicht gelungen. 
"Bisher gibt es nur eine Verpflichtung der EU zur Reduzierung der 
Treibhausgase um 20 Prozent bis 2020. Es ist aber bekannt, dass die 
Industrieländer aufgrund ihrer Verantwortung für den Klimawandel 
mindestens 30 Prozent bis 2020 und sogar bis zu 80 Prozent bis 2050 
leisten müssen", betonte der NABU-Präsident. Im Verkehrssektor sei 
der wirksamste Klimaschutz durch Effizienzsteigerungen an Fahrzeugen 
sowie durch Vermeidung und Verlagerung von Transporten zu erreichen. 
Bis heute hätten EU und Bundesregierung dafür kein Konzept vorgelegt.
Der Klimawandel stelle auch Naturschützer vor neue Herausforderungen:
Wenn sich die Struktur der Landschaft infolge klimatischer 
Wetterextreme verändere, werden liebgewonnene Arten abwandern, aber 
auch neue dazu kommen.
2006 sorgte der Ausbruch der Vogelgrippe in Deutschland für 
Schlagzeilen. Auch in den vergangenen Wochen beschäftigte der Fund 
infizierter Vögel wieder die Öffentlichkeit. Aus NABU-Sicht sind die 
Gefahren in der Ausbreitung von Tierseuchen vor allem in der 
Massentierhaltung und Tiertransporten zu suchen. Schließlich sei auch
die Rückkehr großer Wildtiere spätestens seit der tödlich 
verlaufenden Odyssee des Braunbären "Bruno" durch die Alpen ein 
Thema. Nach wie vor mangele es bundesweit an einem stimmigen Konzept 
für den sachgerechten Umgang mit tierischen Einwanderern und 
Rückkehrern. "Länderübergreifende Managementpläne für Bär, Wolf, 
Luchs & Co. sind überfällig", so Tschimpke. Der NABU gehe mit dem 
Aktionsplan "Willkommen Wolf", dem Bundeswildwegeplan zu 
Wanderkorridoren von Wildtieren und der Kampagne "Dem Luchs den Weg 
bereiten" hier selber mit gutem Beispiel voran.
"Aus Naturschutzsicht völlig unakzeptabel" nannte Tschimpke die 
Verabschiedung der Föderalismusreform im vergangenen Jahr. "Die 
beschlossene Verfassungsänderung war eine herbe Enttäuschung für alle
im Umweltbereich Tätigen - für engagierte Bürger und Verbände. Mit 
ihrer Zustimmung haben die Bundestagsabgeordneten dem Ökodumping in 
den einzelnen Bundesländern Tür und Tor geöffnet", kritisierte 
Tschimpke. Die Freude bei Naturschützern über die Entscheidung, 
125.000 Hektar bundeseigene wertvolle Naturschutzflächen als 
Nationales Naturerbe in einer Bundesstiftung oder durch Abgaben an 
die Länder dauerhaft zu sichern war 2006 groß. "Bislang ist es leider
nur bei dieser Ankündigung geblieben. Passiert ist noch nichts", so 
Tschimpke.
Mit 13,1 Millionen Euro hatten die Mitgliedsbeiträge wieder den 
größten Anteil an den Gesamteinnahmen von 19,7 Millionen Euro. Bei 
den Spenden und Bußgeldern wurde ein solider Zuwachs verzeichnet. Die
größte Steigerung gab es bei den Erbschaftseinnahmen mit 1,2 
Millionen Euro (Vorjahr: 356.656 Euro). Mit 7,1 Millionen Euro 
förderte der NABU auch 2006 wieder die Arbeit der Aktiven in den rund
1500 Orts- und Kreisgruppen vor Ort. Der Anteil der allgemeinen 
Verwaltungsausgaben konnte mit sechs Prozent der Gesamtausgaben von 
17,4 Millionen Euro auch 2006 erfreulich klein gehalten werden.
Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe vergrößerte im vergangenen 
Jahr ihren Flächenbesitz um 1.031 Hektar auf 5.537 Hektar. Mit dem 
Kauf von 560 Hektar in einem ehemaligen Braunkohlentagebau in der 
Niederlausitz wurde der Gebietsaufbau im Stiftungs-Projekt 
Naturparadies "Grünhaus" abgeschlossen. Das Vermögen der Stiftung 
betrug am Jahresende 1,8 Millionen Euro.
Der NABU Bundesverband zieht im September 2007 komplett vom Rhein 
an die Spree. Wie vom NABU-Parlament vor fünf Jahren beschlossen, 
sind dann alle bisher auf Bonn und Berlin aufgeteilten Fachbereiche 
und Referate der Bundesgeschäftsstelle, das Büro des Präsidenten, die
NAJU und die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe unter einem Dach auf 
insgesamt 2.200 Quadratmetern und fünf Stockwerken in der 
Charitéstraße 3, 10117 Berlin zu finden.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Kathrin Klinkusch,
NABU-Pressesprecherin
Tel. 030-284984-23.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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