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NABU

NABU kritisiert Hochwasserschutz in Deutschland als unzureichend

Berlin (ots)

Anlässlich der Jahrestage von Elbe- und Oderflut
sowie der aktuellen Hochwasserereignisse im Südwesten Deutschland hat
der NABU die Hochwasserschutzpolitik von Ländern und Gemeinden als 
unzureichend kritisiert. "Vielerorts wird immer noch zu häufig auf 
den rein technischen Hochwasserschutz gesetzt", sagte NABU-Präsident 
Olaf Tschimpke. Laut Bundesumweltministerium seien als Folge des 
Klimawandels im Winter bis zu 40 Prozent mehr Regenmenge, aber 
weniger Schnee und Eis zu erwarten. Dadurch gelänge mehr Wasser 
direkt in die Flüsse und dies verzehnfache das Hochwasserrisiko in 
den nächsten Jahren. "Dringender denn je ist es daher, die Ursachen 
der Hochwasserereignisse wie fehlende Überflutungsflächen, die 
Verringerung der natürlichen Wasserrückhaltefähigkeit des Bodens 
durch landwirtschaftliche Nutzung und fehlende Auwälder sowie die 
weiterhin zu hohe Flächenversiegelungen in den Flusseinzugsgebieten 
zu bekämpfen", so Tschimpke.
"Hier wird zu wenig getan", sagte Tschimpke. So seien von 14 
geplanten Projekten zur Deichrückverlegung nur zwei bislang in die 
Tat umgesetzt worden. Es sei zu begrüßen, wenn jetzt beispielsweise 
Bayern zusätzliche 2,4 Mio EUR für die Hochwasserhilfe bereit stelle,
oder Sachsen für über 23 Mio. EUR einzelne Ortschaften schützt, das 
Geld wäre aber besser in vorbeugenden, ökologischen Hochwasserschutz 
investiert. "Die Zukunft des Hochwasserschutzes kann nur in einer 
Ökologisierung der Flüsse und ihrer Einzugsgebiete liegen", so der 
NABU-Präsident. Auch sollten künftig nur solche Maßnahmen im 
unmittelbaren Einzugsbereich der Flüsse durch öffentliche Gelder 
gefördert werden, die im Einklang mit dem vorbeugenden 
Hochwasserschutz stehen.
Mit der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, dem 2005 erlassenen 
Bundesgesetz zur Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes und
dem erst kürzlich durch das europäische Parlament verabschiedeten 
Entwurf einer europäischen Hochwasserschutzrichtlinie seien seit 2002
wichtige rechtliche Eckpunkte für einen nachhaltigen Schutz vor 
Hochwässern gesetzt worden. "Die rechtliche Basis für den 
vorbeugenden Hochwasserschutz ist längst gelegt, aber die 
Umsetzungspraxis bleibt immer noch mangelhaft", sagte Tschimpke.
Weitere NABU Infos zum Thema unter 
http://www.NABU.de/lebendigefluesse
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Für Rückfragen: Magnus Herrmann, Natur- und Artenschutzreferent des
NABU, Tel. mobil 0171-6407431.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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