Alle Storys
Folgen
Keine Story von NABU mehr verpassen.

NABU

BUND und NABU: Berichte bestätigen Bedrohung von Arten und Lebensräumen

Berlin (ots)

Nach Ansicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) und des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) sind 
die für heute vom Bundesumweltministerium angekündigten Berichte über
den Zustand der durch die europäische Naturschutz (FFH-) Richtlinie 
geschützten Lebensräume sowie Tier- und Pflanzenarten alarmierend. 
Die beiden Verbände sehen die für den Naturschutz zuständigen Länder 
nun um so mehr in der Pflicht, vermehrte Anstrengungen zur Rettung 
des europäischen Naturerbes zu unternehmen.
Mit den vorliegenden Berichten erfüllt Deutschland erstmals seine 
Verpflichtungen, konkret nachzuweisen, wie es um die europaweit 
geschützten Arten- und Lebensräumen steht und ob die zu ihrem Erhalt 
getroffenen Maßnahmen auch greifen. Das Ergebnis ist ernüchternd: von
91 in Deutschland vorkommenden europaweit bedeutsamen Lebensraumtypen
befinden sich drei Viertel (69 Lebensraumtypen) in einem schlechten 
oder unzureichenden Zustand. Von 230 zu schützenden Arten trifft dies
auf zwei Drittel der Arten (147) zu. Besonders betroffen sind dabei 
Lebensräume wie Bäche, Moore oder extensiv genutztes Grünland, aber 
auch frühere Allerweltsarten wie die Gemeine Flussmuschel oder der 
Lachs. Auch Wildkatze und Luchs sowie zahlreiche Schmetterlingsarten 
sehen weiterhin in eine düstere Zukunft.
Wichtig sei vor allem, unmittelbar wirksame Schutzbestimmungen zu 
erlassen und gemeinsam mit den betroffenen Land- und Forstwirten und 
den Naturschutzverbänden zügig Bewirtschaftungspläne zu erstellen. 
Nur so sei eine naturschutzgerechte Bewirtschaftung der sogenannten 
Natura 2000-Gebiete möglich. "Wenn der in den Schutzgebieten 
wirtschaftende Mensch nicht weiß, was er tun kann - wie soll er dann 
dazu beitragen können, bedrohte Lebensräume und Arten zu erhalten?", 
sagte BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm. Zudem sei eine 
Erfolgskontrolle der durchgeführten Erhaltungsmaßnahmen erforderlich,
damit Fördergelder und Ausgleichszahlungen für Landnutzer 
zielgerichtet und effizient eingesetzt werden könnten, betonte 
NABU-Geschäftsführer Leif Miller.
Völlig grotesk sei vor diesem Hintergrund die derzeit von einigen 
Ländern im Bundesrat eingeforderte Überarbeitung der FFH- Richtlinie,
die Verschlechterungen des Schutzes zugunsten wirtschaftlicher 
Interessen, eine "Dynamisierung" der Schutzgebietskulisse sowie eine 
drastische Kürzung der Listen der zu schützenden Arten vorsehe.
Der Bericht belege klar, dass die Anstrengungen der Länder zum Schutz
der biologischen Vielfalt verstärkt und das europäische 
Naturschutzrecht zügig umgesetzt werden müssten. Gerade im Vorfeld 
der in wenigen Monaten in Bonn stattfindenden 9. 
Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über biologische Vielfalt 
würden die Länder sonst auch die Glaubwürdigkeit des Gastgebers 
massiv gefährden. "Was wir für den tropischen Regenwald und den 
sibirischen Tiger fordern, muss auch für unseren heimischen 
Buchenwald, Wildkatze, Luchs und Feldhamster gelten", so die 
Verbände.
Im Internet zu finden unter www.BUND.net und www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Friedrich Wulf, BUND-Naturschutzexperte, Tel. 030-27586-451 bzw.
0173-9234747 und Magnus Herrmann, NABU-Natur- und Artenschutzexperte,
Tel. 030-284984-1618 bzw. 0171-6407431.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: NABU
Weitere Storys: NABU
  • 03.12.2007 – 14:06

    NABU: CDU fällt beim Klimaschutz hinter Merkels Vorgaben zurück

    Berlin (ots) - Der NABU hat das neue CDU-Grundsatzprogramm im Bereich Natur- und Umweltschutz als unzureichend kritisiert. Beim wichtigen Thema Klimaschutz falle es sogar hinter die Forderungen der eigenen Parteivorsitzenden und Bundeskanzlerin Angela Merkel zurück. "Das von der CDU geforderte Minderungsziel zur Reduzierung von Treibhausgasen um 30 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 ist ein Treppenwitz", sagte ...

  • 30.11.2007 – 10:03

    Weltklimakonferenz: NABU verfolgt Beratungen in Bali

    Berlin (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, die nächste große Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen findet vom 3. bis 14. Dezember auf der indonesischen Insel Bali statt. Tausende Vertreter von Regierungen aus aller Welt werden im Tourismus- und Konferenzzentrum von Nusa Dua über die Zukunft des globalen Klimaschutzes beraten. Insbesondere sollen die Weichen für die ...