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NABU: Klimaschutz-Verhandlungen in Bali kommen schleppend voran

Berlin (ots)

Am heutigen Tag, vor zehn Jahren, hat sich die
internationale Staatengemeinschaft in Japan auf das Kyoto-Protokoll 
geeinigt, mit dem sich die Industrieländer verpflichtet hatten, ihre 
Treibhausgasemissionen bis 2012 um fünf Prozent gegenüber 1990 zu 
reduzieren. Der NABU beobachtet mit Sorge, dass es immer noch keine 
Einigung darüber gibt, wie ein künftiges Weltklimaschutzabkommen für 
die Zeit nach 2012 verhandelt werden soll. "Die ab heute anreisenden 
Minister der über 180 Vertragsstaaten müssen den Verhandlungen für 
mehr globalen Klimaschutz zum Durchbruch verhelfen", forderte 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke, der seit dieser Woche die 
Verhandlungen in Bali vor Ort verfolgt.
Die Industrieländer sollten endlich die Notwendigkeit für 
weitergehende Verpflichtungen zur Reduzierung von Treibhausgasen von 
mindestens 25 bis 40 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 anerkennen. 
Tschimpke: "Es kann nicht sein, dass Staaten wie die USA, Kanada und 
Japan sich weiter verweigern, die politischen Schlussfolgerungen aus 
dem aktuellen Bericht des Weltklimarats zu ziehen. Wir brauchen aus 
Bali klare Signale, dass die Instrumente des Kyoto-Protokolls wie der
globale Emissionshandel auch über 2012 hinaus Bestand haben." Nach 
den ersten acht Tagen der UN-Verhandlungen konnte man sich immerhin 
verständigen, den Finanzierungsfonds für Maßnahmen in 
Entwicklungsländern zur Anpassung an den bereits stattfindenden 
Klimawandel zum Laufen zu bringen. Dagegen blockieren sich 
Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer noch bei notwendigen 
Regelungen, um die technologische Zusammenarbeit beim Klimaschutz 
deutlich auszuweiten.
Der globale Ausstoß von Treibhausgasen muss in den nächsten zehn 
bis 15 Jahren das Maximum erreichen und danach bis 2050 um mindestens
50 Prozent sinken, wenn der Klimawandel noch auf ein für die Umwelt 
verträgliches Maß eingedämmt werden soll. "Das kann nur gelingen, 
wenn schnell zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um die 
Zerstörung der tropischen Regenwälder zu stoppen. Wir brauchen eine 
rasche Entscheidung, wie der Schutz vor Abholzung in den betroffenen 
Ländern künftig wirksamer umgesetzt und besser finanziert werden 
kann", betonte Tschimpke. Noch würden wichtige Themen, wie z.B. die 
Reduzierung von Emissionen aus dem internationalen Flug- und 
Schiffsverkehr in den Verhandlungen immer wieder vertagt, obwohl bis 
spätestens Ende 2009 ein neues Weltklimaschutzabkommen erarbeitet 
werden müsse.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de/Bali
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Carsten Wachholz, NABU-Klimaexperte. In Bali erreichbar unter Tel.
0062 (0) 8170819374 oder 0049 (0) 1724179727.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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