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NABU: EU-Auflagen zur Begrenzung von Auto-Abgasen nur halbherzig

Berlin (ots)

Vier Tage nach dem Bali-Bekenntnis zu einem
internationalen Fahrplan für Klimaschutz hat die EU-Kommission heute 
nur einen halbher(ots) zigen Gesetzentwurf für effiziente, 
klimaschonende Fahrzeuge vorgelegt. "Der Gesetzentwurf ist ein 
verfrühtes Weihnachtsgeschenk an die Automobilindustrie. Die Auflagen
sollten eigentlich ein wesentlicher Bestandteil der 
EU-Klimaschutzstrategie werden. Übrig geblieben sind Übergangsfristen
mit geringen Strafzahlungen", sagte NABU-Vizepräsident Christian 
Unselt.
Der heute vorgelegte Entwurf sei jedoch nicht nur aus 
Klimaschutzgründen unzureichend, sondern auch volkswirtschaftlich 
kurzsichtig: "Nach den derzeitigen Plänen verringert sich der 
Kraftstoffverbrauch von Neufahrzeugen nicht so schnell wie technisch 
möglich. Die Bürger müssen sich daher darauf einstellen, dass Auto 
fahren deutlich teurer wird, da die Kraftstoffpreise in den kommenden
Jahren weiter steigen werden. Es wurde versäumt, den Autokonzernen 
klare Vorgaben zum Bau sparsamer Fahrzeuge bis zum Jahr 2012 
vorzugeben", gibt Unselt zu bedenken. Obwohl die EU bereits 1995 
erkannt habe, dass die Kohlendioxidemissionen von Neufahrzeugen auf 
120 Gramm je Kilometer begrenzt werden müssten, komme sie zwölf Jahre
später mit einem durchschnittlichen Grenzwert von 130 Gramm. 
Insbesondere die zögerliche Einführung von gestaffelten 
Strafzahlungen bei Nichteinhaltung der Grenzwerte sei unzureichend, 
da sie zu einer weiteren Verzögerung der Einführung von effizienten 
Fahrzeugen führen wird. Immerhin: Die Lobby der Autoindustrie habe 
trotz tatkräftiger Unterstützung von Industriekommissar Verheugen und
Bundeskanzlerin Merkel nicht eine Aufschiebung der Auflagen bis zum 
Jahre 2015 durchsetzen können.
Allerdings hat es die Kommission versäumt, verbindlich vorzugeben,
um welches Maß der Kohlendioxid-Ausstoß bei Neuwagen ab 2020 zu 
verringern ist. Jedem Autohersteller und jedem Autoingenieur hätte 
bereits jetzt klar signalisiert werden müssen, dass die Begrenzung 
von 120 Gramm je Kilometer nur ein erster Schritt sein kann und ein 
Auto im Jahre 2020 nicht mehr als 80 Gramm Kohlendioxid je Kilometer 
ausstoßen dürfe, da sonst die Klimaschutz-Pläne der EU im 
Verkehrssektor nicht greifen. Der NABU kritisiert ferner, dass sich 
der Grenzwert künftig am Gewicht der Fahrzeuge orientieren soll. 
"Diese Regelung bevorteilt schwere, verbrauchsstarke Fahrzeuge und 
damit den vermehrten Ausstoß von Kohlendioxid", so Unselt.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Für Rückfragen: Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel.
030-284984-1613.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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