NABU fordert umfassenden Schutz für Afrikanische Elefanten
Bonn (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat die EU-Delegation bei der CITES-Artenschutzkonferenz in Nairobi aufgefordert, sich nicht aus der Verantwortung für den Afrikanischen Elefanten zu stehlen. "Der Afrikanische Elefant gehört auf Anhang 1 und somit unter totalen Schutz", sagte NABU-Artenschutzexpertin Birga Dexel. Vor der endgültigen Abstimmung haben sich die afrikanischen Staaten nach Agenturmeldungen auf einen gemeinsamen Antrag geeinigt, der eine herabgestufte Schutzkategorie für Elefanten in Namibia, Botswana, Simbabwe und Südafrika bei vollständigem Verbot des Elfenbeinhandels vorsieht. "Mit einer solchen Entscheidung soll die Weltöffentlichkeit langsam daran gewöhnt werden, dass spätestens nach der nächsten CITES-Konferenz Elfenbeinhandel wieder salonfähig wird", kritisierte Dexel diese Salamitaktik.
Das Europäische Parlament hatte sich am 27. März dieses Jahres für den totalen Schutz des Afrikanischen Elefanten ausgespochen. "Die EU-Delegation in Nairobi soll sich an diese demokratisch legitimierte Vorgabe halten", forderte die NABU-Expertin. Bei der CITES-Konferenz geben die EU-Staaten ihre Stimme zwar einzeln ab, müssen aber einheitlich stimmen. Nach Auffassung des NABU haben sich bisher sowohl die EU-Staaten als auch die USA hinter der Forderung nach einer einheitlichen afrikanischen Position versteckt. Der jetzt vorgelegte Kompromiss würde dem Schutz des Afrikanischen Elefanten in keiner Weise gerecht, so Dexel: "Schon für die letzten Jahre ist ein deutlicher Anstieg der Wilderei zu verzeichnen."
Dexel lobte das konsequente Eintreten der deutschen Delegation für den Schutz des Afrikanischen Elefanten: "In dieser Frage geht Deutschland tatsächlich einmal voran." Angesichts der Vorbildfunktion der EU für andere Staaten würde dem Artenschutz bei einer Herabsetzung des Afrikanischen Elefanten ein Bärendienst erwiesen, warnte die NABU-Expertin.
Für Rückfragen: Birga Dexel, NABU-Artenschutzexpertin, 030-284984-42
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