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NABU

(Zum 2. April) NABU gratuliert zu 30 Jahre EG-Vogelschutzrichtlinie Tschimpke: Mehr Engagement zum Schutz der Artenvielfalt gefordert

Berlin/Brüssel (ots)

Mit der am 2. April 1979 in Kraft
getretenen EG-Vogelschutzrichtlinie haben sich die Mitgliedstaaten 
der Europäischen Union zum Schutz der wildlebenden Vogelarten und 
ihrer Lebensräume verpflichtet. Anlässlich des dreißigjährigen 
Jubiläums hat der NABU eine gemischte Bilanz des Vogelschutzes in 
Europa gezogen und mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Artenverlust
gefordert. "Die EG-Vogelschutzrichtlinie ist wahrscheinlich das 
erfolgreichste Naturschutzgesetz der Welt", gratulierte 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Durch die Ausweisung von 
Vogelschutzgebieten und die Beschränkung der Jagd hätten viele 
Vogelarten wie Weißstorch, Schwarzstorch, Kranich, Rotmilan und Uhu 
profitiert. Aber für die außerhalb von Vogelschutzgebieten lebenden 
Vogelarten sei mehr Engagement erforderlich. "Die Bestände der 
Feldvögel und anderer zerstreut lebenden Arten gehen sowohl 
europaweit wie auch in Deutschland weiter dramatisch zurück", so 
Tschimpke.
Zudem gebe es bei der Ausweisung der Vogelschutzgebiete, die 
bereits 1981 abgeschlossen sein sollte, in Deutschland immer noch 
Nachholbedarf. "In einigen Bundesländern wie Schleswig-Holstein, 
Nordrhein-Westfalen und vor allem Niedersachsen und Rheinland-Pfalz 
gibt es teilweise erhebliche Lücken auf der Landkarte", so Tschimpke.
Dennoch könne das aus den Schutzgebieten nach der Vogelschutz- und 
FFH-Richtlinie geknüpfte Netz "Natura 2000" für die Europäische Union
insgesamt als Erfolg angesehen werden. Mit über 25.000 Gebieten auf 
etwa 20 Prozent der Landfläche der 27 EU-Mitgliedstaaten sei es heute
das größte ökologische Netzwerk der Welt.
Typischen Vögeln der Agrarlandschaft wie Kiebitz, Feldlerche und 
Wiesenpieper mache jedoch vor allem die Intensivierung der 
Landwirtschaft zu schaffen. Der zunehmende Umbruch von Grünland wie 
Weiden und Wiesen zugunsten des rasant wachsenden Anbaus von Biomasse
wirke sich ebenfalls negativ auf die Feldvogelpopulationen aus. Hinzu
komme die aktuelle Intensivierung der Forstwirtschaft, der trotz 
gegenteiliger Beschlüsse immer noch anhaltende Flächenverbrauch sowie
Gefahren durch Windkraftanlagen, Klimaänderungen und in Südeuropa 
nach wie vor durch illegale Jagd auf Zugvögel.
Europaweit stehen immer noch mehr als 40 Prozent aller Vogelarten 
auf der Roten Liste. "Wenn wir das Steuer nicht herumreißen, wird es 
uns nicht gelingen, den Artenverlust aufzuhalten", so Tschimpke. 2001
hatten die Staats- und Regierungschefs der EU beschlossen, das 
Artensterben bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Der Countdown läuft: Bis 
zum 31.Dezember 2010 sind es noch 638 Tage.
Hinweis für interessierte Journalisten: Am 2. April lädt BirdLife 
International, der internationale Dachverband des NABU, zu einer 
Geburtstagsfeier für die Vogelschutzrichtlinie in Brüssel ein. Gäste 
sind u.a. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas, der stellvertretende 
tschechische Umweltminister und zahlreiche Europaparlamentarier. Ort 
und Zeit: Vertretung des Landes Niedersachsen, 18 bis 20 Uhr.
Im Internet unter www.NABU.de und 
http://www.birdlife.org/regional/europe/index.html
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Für Rückfragen: Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, mobil +49
(0) 172-5966098.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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