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NABU: Bundestag will Risikobrücke über den Fehmarnbelt - Tschimpke: Sargnagel für Natur und Umwelt im Ostseeraum

Berlin (ots)

Entgegen der Empfehlung des Bundesrechnungshofes
und trotz massiver  ökologischer Bedenken des Bundesamtes für 
Naturschutz will der Deutsche Bundestag am heutigen Donnerstag noch 
vor der parlamentarischen Sommerpause das Gesetz zum Bau einer festen
Fehmarnbeltquerung im Eiltempo verabschieden. Mit der  Mehrheit von 
CDU, FDP und SPD soll Dänemark dann offiziell und unwiderruflich 
beauftragt werden, das hinsichtlich seiner ungeklärten ökonomischen 
und ökologischen Auswirkungen höchst umstrittene Vorhaben ohne 
deutsche Begleitung umzusetzen.
Der NABU warnt vor einer völlig verfrühten Entscheidung. "Das 
Votum des Bundestages kann sich als Sargnagel für Natur und Umwelt im
Ostseeraum erweisen. Es sieht ganz so aus, dass sich die Politik 
wieder einmal blind und taub für ökologische Belange zeigt", sagte 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Eine verantwortungsvolle Entscheidung 
würde bedeuten, zunächst alle Fakten der Umweltuntersuchungen vorab 
zu kennen sowie die Trassenführung und Kosten der deutschen 
Hinterlandanbindung transparent zu machen, um anschließend eine 
wohlüberlegte Entscheidung fällen zu können.
Genug Zeit dazu ist da: Dänemark wird erst 2012 ein finales 
Baugesetz ratifizieren. Der NABU hatte die  Parlamentarier mehrfach 
aufgefordert, die Abstimmung in die neue Legislaturperiode nach den 
Bundestagswahlen zu verschieben.
Wird das Projekt durchgezogen, läuft Deutschland  Gefahr, bei 
einer Havarie durch die von Dänemark bevorzugte Schrägkabelbrücke in 
Haftung genommen zu werden. "Da der Staatsvertrag die Bundesrepublik 
nicht von Kosten freistellt, werden Milliarden zur Beseitigung 
möglicher Umweltschäden an der Bundesrepublik hängen bleiben. Man 
soll also nicht so tun, als wäre Deutschland 'nur' für die eigene 
Hinterlandanbindung verantwortlich", betonte NABU-Fehmarnbeltexperte 
Malte Siegert.
Bei der EU-Kommission sind derzeit mehrere Beschwerden anhängig. 
Der NABU wird alle rechtlichen Mittel prüfen und ausschöpfen, um das 
aus ökologischer und ökonomischer Sicht fragwürdige 
Infrastrukturprojekt juristisch zu verhindern.
Der NABU hatte unter www.Nein-zur-Beltquerung.de im Internet eine 
Protestkampagne zur Fehmarnbelt-Querung gestartet. Mehr als 14.000 
Menschen aus allen Teilen Europas haben sich bereits gegen das 
Projekt ausgesprochen und angekündigt, eine Brücke im Falle der 
Realisierung zu boykottieren.
Das Verkehrsgutachten zur Fehmarnbeltquerung des Münchener 
Beratungsunternehmens Vieregg-Rössler ist im Internet zu finden unter
www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Für Rückfragen: Malte Siegert, NABU-Fehmarnbeltexperte, mobil
0173-9373241

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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