NABU fordert besseren Schutz für Fischotter
Bonn (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat die Bundesländer zum besseren Schutz des Fischotters aufgefordert. "Für wandernde Tierarten wie Fischotter oder Rothirsch dürfen Straßen nicht länger unpassierbare Hindernisse und tödliche Fallen darstellen", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth anlässlich der Einweihung einer Fischotter-Straßenquerungshilfe im sächsischen Groß Särchen. Flasbarth besuchte mit dem sächsischen Umweltminister Flath das Lausitzer Teichgebiet, die dortige Fischotterpopulation gilt mit ca. 1000 Tieren als die größte in Mitteleuropa.
Der Straßenverkehr sei nach wie vor die wichtigste Gefahrenquelle für den attraktiven Raubsäuger. Allein in der sächsischen Lausitz fielen nach Expertenschätzungen jährlich rund 300 Tiere der motorisierten Mobilität zum Opfer, was der Nachwuchsrate des Otters in dieser Region entspreche. Flasbarth forderte die verantwortlichen Behörden zur sofortigen Lokalisierung und Entschärfung der Brennpunkte auf. Darüber hinaus müsse auch die Fischereiwirtschaft ihren Beitrag zum Fischotterschutz leisten: "In jedem Land mit Fischottervorkommen sollten Schutzgitter an Fischreusen gesetzlich vorgeschrieben werden." In Dänemark habe man mit dieser Maßnahme sehr gute Erfahrungen gemacht.
Zwar habe sich die deutsche Population durch den Rückgang der direkten Bejagung und die Verbesserung der Fließgewässerqualität stabilisiert, dennoch bestehe kein Anlass zur Selbstzufriedenheit. Insbesondere seien verstärkte Anstrengungen bei der Renaturierung der Fließgewässer notwendig. "Vor allem die Elbe hat als Fischotterfluss eine große Bedeutung", so Flasbarth. Nicht zuletzt deshalb müsse die Bundesregierung von ihren Plänen und Aktivitäten zum Ausbau der Elbe als Bundeswasserstraße unverzüglich Abstand nehmen.
Für Rückfragen:
Christoph Heinrich, NABU-Abteilungsleiter Naturschutz, 0228-4036-163
Im Internet zu finden unter http://www.Nabu.de
Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell